Die Bauwirtschaft wird in den letzten Jahren immer attraktiver, wie auch der erste Branchenbericht zur Arbeitsmarksituation im Bausektor belegt. Erstellt wurde der Bericht von dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit (BA), beauftragt vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Der Branchenbericht setzt sich mit der Entwicklung der Erwerbstätigkeit und Beschäftigung sowie der Arbeitskräftenachfrage und dem -angebot zwischen den Jahren 2000 und 2010 auseinander. Die Tendenz ist dabei durchweg positiv zu betrachten.
Waren die Zeiten in der Bauwirtschaft lange Zeit alles andere als rosig, so hat sich die Branche gerade in den letzten zwei Jahren sehr gut entwickelt. Die Arbeitsplätze gelten inzwischen als sicher, gut bezahlt und sind auch wieder angesehen im Vergleich zu anderen Berufsfeldern. Die Zahlen machen deutlich, dass sich die Erwerbstätigkeit im Bausektor nach dem Jahr 2004 stabilisiert hat. Wobei auch klar sein muss, dass sich diese Festigung noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau befindet. In Bezug auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gibt es ebenfalls Gutes zu berichten, denn seit 2005 ist auch diese wieder gesteigert worden. Selbst bei den Bruttoverdiensten liegt eine Verbesserung vor. So hat in 2010 fast jeder Fünfte in nicht-akademischen Berufen ein Gehalt von circa 3.000 Euro eingestrichen und jeder zweite Bauingenieur oder Architekt mehr als 4.000 Euro. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Unternehmen erkannt haben, dass ihre Mitarbeiter wertvoll sind und entsprechen entlohnt werden müssen. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wissen die Betriebe ihre Angestellten besonders zu schätzen.
Gerade Fachkräfte sind in der Bauwirtschaft sehr begehrt, da es für die Unternehmen immer schwieriger wird, geeignetes, qualifiziertes Personal zu finden. Der Branchenbericht dokumentiert, dass alle Bauberufe 2010 kürzere Zeiträume von Arbeitslosigkeit aufweisen konnten als der Durchschnitt aller Berufe. Dies ist bedingt durch den bereits genannten Fachkräftemangel. Aus diesem Grund setzen auch immer mehr Betriebe auf die Ausbildung von Jugendlichen. Denn so erwarten sich die Firmen, diese Lücke auf lange Sicht angemessen zu schließen. Fast jeder vierzehnte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag in 2010 wurde in der Baubranche geschlossen. Und auch der akademische Nachwuchs stieg zwischen 2006 und 2010 um gut 80 Prozent.
Der Bericht festigt also die bereits getätigten Annahmen, dass die Bauwirtschaft in einem positiven Trend steckt und sie vor allem wieder interessanter wird für Beschäftigte. Deshalb engagiert sich der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. dafür, die Attraktivität der Branche zu stärken und noch mehr in Ausbildung zu investieren.