Die Vielfalt der einzelnen Berufe wird immer größer, und die Herausforderungen an die Beschäftigten steigen immer mehr in den letzten Jahren. Die unterschiedlichen Berufsfelder des Handwerks verlangen immer komplexere Aufgaben. Insbesondere im Stuckateurhandwerk wachsen Bauen und Sanieren, sowie Fassade und Gebäudetechnik immer mehr zusammen. Aus diesem Grund bildet sich nun das duale Studienmodell der Gebäudeklimatik, als Verbindung des Stuckateurhandwerks mit einem Ingenieursstudium.
Dank der Energiewende gewinnt der Neubau energetischer Gebäude und die Sanierung bestehender Gebäude an immer größerer Bedeutung. Aus diesem Grund hat sich das Stuckateurhandwerk schon länger auf energetische Sanierungen eingestellt. Dennoch hat man erkannt, dass das alleine nicht mehr ausreicht. Daher geht man nun dazu über, Jugendliche zu Gebäudeklimaexperten auszubilden. Deshalb entwickelte sich das duale Studium der Gebäudeklimatik, das die klassische Berufsausbildung im Stuckateurhandwerk mit einem Ingenieursstudium kombiniert. Somit umfasst der Ausbildungs- Studiengang die Berufsausbildung mit der Meisterprüfung und dem Studium. In nur fünf Jahren können Absolventen Stuckateurmeister und „Bachelor of Engineering“ werden. Bereits in der Berufsschule bekommt man die Lehrinhalte des ersten Semesters vermittelt. Im zweiten Semester steigt der Absolvent dann als Stuckateurgeselle in das Hochschulstudium ein. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium arbeiten die Prüflinge dann als selbstständige Stuckateure oder beratende Ingenieure. Sie entwickeln energetische Gesamtkonzepte für Neubauten und für die Modernisierung von Gebäuden.
Die Hochschule befindet sich in Biberach. Für das Studium an sich gibt es eine Kooperation aus dem Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade in Rutesheim (Komzet), der Hochschule Biberach und dem Beruflichen Schulzentrum Leonsberg. Das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜBA) in Leonsberg nimmt ebenfalls an dem Modell teil. Die Ausbildung weist kleine Klassengrößen auf und zeichnet sich besonders durch den engen Austausch zwischen Lernendem und Lehrendem aus. Alle Teilnehmer leben, lernen, forschen und arbeiten zusammen, was das Teamwork stärkt. Selbst Stipendien sind möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.