Heutzutage sieht man immer öfter auch Frauen im Handwerk. Dabei spielt es keine Rolle, ob als Gesellin, Führungskraft oder mitarbeitende Familienangehörige. So selbstverständlich das heute für uns alle ist, war es das nicht immer. Die Frauen im Handwerk mussten in den letzten Jahrzehnten viel dafür tun, anerkannt und gleichwertig gegenüber den männlichen Kollegen gesehen zu werden. Mit Recht feierten die Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) deshalb im Oktober 2013 ihr 25-jähriges Bestehen.
Längst ist es für uns Normalität, wenn uns eine Frau im Handwerk begegnet. Viele können sich nicht einmal mehr vorstellen, dass es einmal anders war. Doch der Weg für Frauen im Handwerk war lange Zeit durchaus steinig und schwer. Dennoch haben die emanzipierten Frauen des Handwerks nie aufgegeben, zu beweisen, dass auch sie zu Recht eine entscheidende Rolle im Handwerksbetrieb ausüben.
Dass Frauen seit vielen Jahrzehnten, im Grund seit Jahrhunderten, Einfluss auf das Handwerk haben, ist unumstritten. Dennoch wurden Frauen im Handwerk lange Zeit nicht als so wertvoll betrachtet, wie sie im Grunde sind. Lange galten sie nur als die mitarbeitende Familienangehörige des Betriebsinhabers. Doch dieses Bild hat sich glücklicherweise gewandelt. Inzwischen sind Frauen gleichberechtigt und selbstbewusst. Nicht selten bekleiden sie sogar Führungspositionen im Handwerk.
Viele dieser erfolgreichen Frauen im Handwerk – immerhin gut 6.000 Unternehmerfrauen – sind im Verband der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) organisiert. Dabei agieren sie entweder als Meisterin eines Betriebes oder mitarbeitende Familienangehörige. Gut 200 Unternehmerfrauen feierten dieses Netzwerk am 18. und 19. Oktober 2013 beim 25-jährigen Jubiläum im niedersächsischen Goslar.
Wenn man sich einmal vor Augen führt, dass heute jede vierte Betriebsgründung im Handwerk durch eine Frau erfolgt, aber auch die Betriebsnachfolge immer öfter von den Töchtern der Betriebsinhaber vorgenommen wird, wird einem klar, welche Stellung die Frau im Handwerk inzwischen eingenommen hat. Auch deswegen war die Feier des 25-jährigen Bestehens der UFH bedeutsam. Auch verschiedene Reden machten deutlich, dass dies der richtige Weg für das Handwerk ist und weiterhin noch mehr Frauen für das Handwerk gewonnen werden sollten.
Neben verschiedenen Ausführungen über die Bedeutung der Frau im Handwerk wurde außerdem die Unternehmerfrau des Jahres 2013 ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre in zwei Kategorien verliehen. Maja Scholz wurde als „selbstständige Unternehmerin im Handwerk“ gekürt, Gabi Nikoleit als „mitarbeitende Unternehmerfrau im Handwerk“. Neben der Bestätigung, den richtigen Weg für sich eingeschlagen zu haben, erhielten beide Gewinnerinnen ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.