370.000 kg CO2 sparen durch Bauweise und weniger Emissionen

370.000 kg CO2 sparen durch Bauweise und weniger Emissionen
Foto: Roland Riethmüller

Das Ergebnis der Bundestagswahl macht deutlich, dass sich die Menschen mehr denn je eine Klimawende wünschen. Auch die Bauwirtschaft kann maßgeblich dazu beitragen. So wird laut einer aktuellen Studie zwischen Prozess- und Nutzungsemissionen unterschieden, die jeweils sehr unterschiedlich stark für das gesamte Emissionsaufkommen verantwortlich sind. Durch den Einsatz einer CO2-armen Bauweise und einer gezielten Senkung kann also sehr deutlich CO2 eingespart werden.

Insgesamt 38 Prozent der CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudebestand und die Bauindustrie. 75 Prozent entstehen bei der Nutzung der Gebäude, also Heizen und Kühlen. Bei der Herstellung von Bauprodukten fallen 25 Prozent an. Lediglich Holzprodukte haben einen negativen CO2-Fußabdruck. Das ergab die aktuelle Studie „Klimaneutralität 2045 oder politische Utopie? Herausforderungen und Lösungen, um die CO2-Emissionen im Gebäudebestand auf Netto-Null zu reduzieren“ der Unternehmensberatung S&B Strategy. Grundlegend für das Vorgehen der Studie ist die Unterscheidung in Prozessemissionen und Emissionen, die bei der Nutzung anfallen. Bereits bei der Herstellung von Bauprodukten, bei der Gebäudehülle und bei der Verwendung verschiedener Baustoffe lassen sich Einsparungen erzielen. So hat gegenüber Stahl und Beton lediglich Holz als einziger Baustoff eine negative CO2-Bilanz. Eine Verminderung von Sandstein, Kunststoff oder Stahl in der Gebäudehülle würde sich zwar ebenso positiv auswirken, ist aber sehr aufwendig.

Erhebliche Einsparpotenziale durch CO2-arme Bauweise

Im Schnitt können somit über einen Zeitraum von 25 Jahren rund 60.000 kg CO2-Äquivalent gegenüber der traditionellen Bauweise durch die Verwendung von CO2-schonenden Prozessen, Baustoffen und Technologien beim Bau eines Einfamilienhauses eingespart werden. Allerdings entfallen auf die Prozessemissionen lediglich ein Viertel der Gesamtemissionen. Der größte Anteil, also 75 Prozent, müssen durch Kühlen und Heizen von Gebäuden aufgewendet werden. Folglich können sogar bis zu 370.000 kg CO2-Äquivalent gegenüber der klassischen Bauweise eingespart werden, wenn neben der CO2-schonenden Bauweise auch nachhaltige Technologien wie Wärmepumpen, PV-Anlagen, LED-Leuchtkörper und eine moderne Smart-Home-Steuerung eingesetzt werden. Ein derart gebautes Haus erreicht damit eine negative CO2-Bilanz, was sich unter Berücksichtigung steigender CO2-Preise finanziell durchaus auszahlen wird.

Unzureichende Dämmung bremst die Möglichkeiten

Somit bieten laut der Studie vor allem die Nutzungsemissionen regelrecht erhebliche Einsparpotenziale. Anzumerken ist jedoch, dass über 52 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser über 16 Jahre alt sind. Deren unzureichende Dämmung ist für Wärmepumpen nicht geeignet. Das ist jedoch sehr bedenklich, denn die Sanierungsquote der Wohnhäuser muss bis zum Jahr 2030 von derzeit 1,3 auf mindestens 1,5 Prozent ansteigen. Ab dem Jahr 2030 sind es sogar 1,8 Prozent, um die Klimaziele zu erreichen.

Identifikation eigener CO2-Emissionen

Hoffnung macht jedoch, dass sich die Bauindustrie dieser Situation bewusst ist. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass der Klimawandel und neue Regularien die Anforderungen an die Produkte und Dienstleistungen verändern werden. Mögliche Handlungsfelder für die Bauindustrie liegen insbesondere in der Identifikation der eigenen CO2-Emissionen, der Bewertung regulatorischer und technologischer Entwicklungen sowie in wirtschaftlichen Optionen (Zukäufe, Kooperationen und vieles mehr). Bereits heute sind die Einsparpotenziale gewaltig.

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