Ob Groß- oder Kleinprojekt – auf der Baustelle arbeiten eine Vielzahl an Spezialisten aus unterschiedlichen Gewerken zusammen. Um Störungen im Bauablauf zu vermeiden, sollte ein guter Baumanager geschickt die Abläufe kennen und strukturiert koordinieren können. 7 Tipps von einem erfahrenen Baumanager zeigen, wie der Bauablauf zur echter Ingenieurskunst und das Bauvorhaben zum Erfolg werden kann.
Peter Weis, Vorstandsvorsitzender der Augsburger LeitWerk AG, bringt einige Erfahrung aus dem Bereich des Bauablaufs mit. Er weiß, wie sich ein Baumanager verhalten sollte, um ein Projekt abzuliefern, das weit über den Durchschnitt hinaus wächst. Nun hat er einige Tipps zusammengestellt, die sowohl auf große Projekte wie auch auf kleine Projekte zutreffen und diese zu einem vollen Erfolg werden lassen können.
Die Tipps sprechen unter anderem die verschiedenen Fähigkeiten an, die einen guten Baumanager auszeichnen. Auch machen sie deutlich, an welchen Punkten ein gutes Bauprojekt zu einem exzellenten wird. Das Ziel ist hierbei die absolute Zufriedenheit des Kunden, sodass man auch auf lange Sicht einen guten Ruf erwirbt und so zukünftige Aufträge sichert.
Tipp 1: Der Schachspieler
Laut Weis ist Planung bei Bauvorhaben aller Größenordnungen nicht zu unterschätzen. Die Ablaufstruktur wird gesondert angesprochen, oftmals kommen mehrere dutzend Firmen zusammen, die koordiniert werden wollen. Der Baumanager beweist hier sein Geschick, indem er wie ein Schachspieler mehrere Züge im Voraus plant. Dabei muss er aber auch in der Lage sein, auf Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Tipp 2: Der Psychologe
Wo viele Menschen zusammenarbeiten, da sind Konflikte oft vorprogrammiert. Der gute Baumanager erkennt Konfliktpotenziale und hat auch die aktuelle Situation der menschlichen Ressourcen im Blick. Er ist in der Lage, Konflikte zu lösen und zwischen Parteien zu vermitteln. Menschenkenntnis ist absolut erforderlich, Weis empfiehlt, einige Semester Psychologie zu studieren.
Tipp 3: Das Wichtige erkennen
Bei Bauvorhaben kommt es eher zu vielen als zu wenigen Problemen. Wenn nun 100 Probleme anstehen, ist der Baumanager in der Lage, die wichtigsten Probleme herauszufiltern. Oft stehen auch Probleme im Zusammenhang. Die Lösung eines wichtigen Knotens kann andere „Baustellen“ direkt mit entwirren. Als Baumanager muss man hier oft den Mut aufbringen, ein Problem liegen zu lassen, um sich um ein anderes zu kümmern.
Tipp 4: Konflikte sind Herausforderungen
Auch in Konflikten kann man etwas Positives erkennen, denn sie sind die Möglichkeit über die eigene Planung hinaus zu wachsen. So kann es etwa von Vorteil sein, einen erstellten Plan über den Haufen zu werfen, um einem neuen Plan zu folgen, der die Bedürfnisse der Kunden besser erfüllt, dafür aber mehr Geld kostet. Standardabläufe können zugrunde gehen, der Baumanager bleibt aber standhaft.
Tipp 5: Der Kontrolleur
Der Bauleiter sollte sich mit vielen Gewerken auskennen. So kann er sie adäquat kontrollieren und sich so versichern, dass alle Gewerke reibungslos ineinander greifen. Auch die Kenntnis von Materialien ist von großer Bedeutung. So können etwa günstigere Materialien kurzlebig und auf lange Sicht eher kontraproduktiv sein. Der gute Baumanager kennt sich in vielen Bereichen aus und hat diese auch im Blick.
Tipp 6: Tricks lernen und anwenden
Oft ist es jedoch auch die Erfahrung, die einen guten Bauleiter von einem exzellenten unterscheidet. Viele Prozesse lassen sich mit Tricks des jeweiligen Handwerks besser, schneller oder günstiger erledigen. Als Baumanager sollte man im Blick haben, möglichst schnell möglichst viele dieser Tricks zu erlernen, um sie später anwenden lassen zu können. So können auch zum Teil Schäden vermieden werden. Wichtig ist zunächst der interessierte Blick und die Begierde zum Lernen.
Tipp 7: 100%ige Qualität erreichen
Am Ende des Bauvorhabens steht das Produkt. Wenn der Kunde dieses nun betrachtet und kleine Unstimmigkeiten feststellt, wird er diese bemängeln, auch wenn das Vorhaben zu 97% perfekt erfüllt wurde. Der exzellente Baumanager erreicht die Erfüllung der letzten drei Prozent und steuert seine Arbeiter entsprechend.