Der Fachkräftemangel stellt ein anhaltendes Problem im Handwerk dar. Dass die aktuelle IQB-Studie nun offenlegt, dass es um die Kenntnisse vieler Schüler nicht gut gestellt ist, beunruhigt das Handwerk umso mehr. Denn letztlich wird zumeist in den Schulen der Grundstein für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben gelegt. Und wenn es hier schon Probleme gibt, so sind diese nur noch schwer zu lösen, wenn man erst in den Arbeitsalltag startet.
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hat kürzlich eine Studie mit Schülern in der gesamten Bundesrepublik durchgeführt und dabei alarmierende Erkenntnisse gewonnen. Denn es wurde dabei deutlich, dass deutsche Schüler zahlreiche Defizite in ihrem Bildungsstand vorweisen. Neben Mathematik ist vor allem auch die deutsche Sprache nicht gut weggekommen. Immerhin verfügt ein großer Teil der Neuntklässler hier nicht einmal über die Mindeststandards, die für den mittleren Schulabschluss verlangt werden.
Handwerk besorgt über Nachwuchsgewinnung
Gerade im Handwerk sind es eben diese Neuntklässler, die man für eine Ausbildung gewinnen möchte. Wenn man dabei die aufgezeigten Defizite betrachtet, macht sich das Handwerk zurecht Sorgen, kaum geeigneten Nachwuchs zu finden. Immerhin sind gute Deutschkenntnisse eine unabkömmliche Voraussetzung für die handwerkliche Ausbildung.
Auch der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) äußert seine Besorgnis sehr deutlich und fordert von der Politik ein dringendes Handeln zur Kehrtwende. So sagt Rainer Reichhold, Landeshandwerkspräsident: „Nun sei die Politik gefordert, Ursachenforschung zu betreiben und die Wissensvermittlung an Schulen wieder auf das richtige Gleis zu setzen. Dazu gehöre, nicht nur über Lehrstellen zu streiten, sondern auch die Effizienz der eingesetzten Haushaltsmittel zu überprüfen.“
IQB bestätigt PISA
Letztlich festigt die IQB-Studie leider die schlechten Ergebnisse der letzten PISA-Studie. Und auch hier gab es bereits vehement Forderungen nach Veränderungen im Bildungswesen, um nachhaltig dafür zu sorgen, dass die Schüler einen besseren Bildungsstand vorweisen können. Immerhin wird ein weiteres Mal deutlich, dass das derzeitige System an deutschen Schulen nicht zu einem Erfolg führt. Nicht für die Schüler selbst und damit am Ende auch nicht für die Wirtschaft.