Allgemeine Wirtschaftslage im Handwerk kippt

Allgemeine Wirtschaftslage im Handwerk kippt
Foto: Roland Riethmüller

Auch wenn die Corona-Krise die Situation zunehmend verändert, so ist das Handwerk immer noch eine wichtige Stütze der Konjunktur. Doch obwohl die Umsätze im Handwerk angestiegen sind, erfolgt der Anstieg nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren. Allerdings ist das Bild differenziert zu sehen: Auf der einen Seite steht das Baugewerbe, auf der anderen die restlichen Handwerksgruppen.

Aktuell wandelt sich die konjunkturelle Lage durch die Corona-Krise deutlich. Welche Auswirkungen das Coronavirus am Ende auf die Bauwirtschaft hat, lässt sich nur über verschiedene Szenarien abschätzen. Einfacher ist da der Blick in die Vergangenheit, wie die Creditreform Wirtschaftsforschung deutlich macht. Für die Frühjahrsumfrage wurden 1.150 Betriebe zu ihrer Wirtschaftslage und Finanzierung befragt.

Stimmungslage deutlich verschlechtert

Obwohl die Handwerksbetriebe eine wichtige Stütze für die Konjunktur sind, hat sich schon vor der Corona-Krise die Stimmungslage laut Umfrage in einigen Bereichen verschlechtert. Die Umsätze sind in den letzten zwölf Monaten nicht mehr so dynamisch angewachsen wie in den vergangenen Jahren. 38,1 Prozent der Befragten haben ein Umsatzplus gemeldet. 11,2 Prozent gaben einen Umsatzrückgang an. Das Bild ist deutlich zweigeteilt. Auf der einen Seite steht das Bauhandwerk, auf der anderen Seite die anderen Gewerke.

Vorbei sind die goldenen Jahre

Wird nach den Umsatzerwartungen gefragt, dann haben Anfang des Jahres nur noch 35,4 Prozent mit einer Umsatzsteigerung gerechnet und schon rund 9,1 Prozent der Befragten Umsatzrückgänge erwartet. Hinzu kommt, dass die Investitionsbereitschaft seit dem Jahr 2015 den niedrigsten Stand erreicht hat. 53,1 Prozent der Betriebe planen für die Zukunft Investitionen. Zurückhaltender als im Vorjahr sind auch die Personalplanungen: 70,8 Prozent gaben an, die Belegschaft stabil zu halten. 23,5 Prozent wollen das Personal aufstocken. In der Metallbranche ist die Einstellungsbereitschaft deutlich niedriger als im Baugewerbe.

Rückläufige Insolvenzen aber ein Anstieg der kapitalschwachen Betriebe

Im Jahr 2019 sind die Insolvenzen um 4,9 Prozent auf 3.900 Fälle zurückgegangen. Erste Anzeichen für eine bevorstehende Krise gibt es beim Eigenkapital, denn die Zahl der eigenkapitalschwachen Betriebe im Handwerk hat leicht zugenommen. Gutes gibt es von den Forderungsausfällen zu berichten. Allerdings meldete jeder Achte eine hohe Ausfallquote von mindestens einem Prozent des Umsatzes. Durch die Abschwächung der Konjunktur in Folge der Corona-Krise wird sich die Wirtschaftslage und die Finanzierung deutlich schlechter als in den vergangenen Jahren entwickeln.

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