Aufschwung in der Stahlindustrie für 2014 erwartet

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Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Die deutsche Stahlindustrie kam in den letzten Jahren kaum aus den Negativschlagzeilen: Eine schlechte Auftragslage sowie hohe Energiepreise und Lohnkosten machten der Branche zu schaffen. Das kommende Jahr könnte die langersehnte Wende bringen. Für 2014 erwartet der Branchenverband eine leichte Erhöhung der Rohstahlproduktion. Grund für den Optimismus ist unter anderem eine verstärkte Nutzung von Stahl bei Büro- und Lagergebäuden. Denn trotz energieintensiver Fertigung gilt der Baustoff als nachhaltig.

Das Image von Stahl hat in den letzten Jahren kräftig leiden müssen − zu Unrecht, wie sich immer häufiger zeigt: Denn das Metall zeigt sich gerade auch bei der Verwendung im Bausektor als besonders flexibel; welche Gebäude-Lösungen es von Anbietern im Stahlsystembau bereits gibt, ist beispielhaft an den Möglichkeiten für Produktionshallen auf der Webseite des Unternehmens für Stahlhallenbau Astron nachzulesen.

Energetische Sanierungen werden mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich. Neu entwickelte Beschichtungen sorgen zum Beispiel im Sommer dafür, dass mehr Sonnenlicht reflektiert wird und die Innentemperatur somit um bis zu 10 Grad Celsius gesenkt werden kann. Viele moderne Bauten mit großflächigem Einsatz von Glas können so den Betrieb von Klimaanlagen reduzieren. Kritisiert wird häufig der hohe Energieeinsatz, der bei der Produktion notwendig ist. Vergessen wird dabei allerdings, dass Stahl beinahe komplett recycelt werden kann. Außerdem bezieht sich der Energieeinsatz zumeist auf eine bestimmte Masse des Materials. Doch durch die Stabilität des Metalls kann der Materialeinsatz bei Stahlbauten sehr knapp ausfallen, was die Energiebilanz weiter relativiert.
Vorteile dieser Art haben sich hierzulande zum Unmut der hiesigen Stahlproduzenten allerdings noch nicht herumgesprochen. Während in den USA mittlerweile etwa drei Viertel aller Bürogebäude aus Stahl gefertigt sind, liegt der Anteil in Deutschland bei etwa 10%. Denn die meisten Bauherren setzen nach wie vor auf traditionelle Baustoffe wie Beton. Die Stahlindustrie möchte daran etwas ändern und den Baustoff künftig gezielt in der Baubranche vermarkten. Das dafür etwas Geduld aufgebracht werden muss, ist bekannt; deutsche Bauherrn gelten als konservativ. Auch innovative Entwicklungen brauchen in der Regel einige Zeit, bis sie sich durchsetzen.

Doch abgesehen von diesem Wachstumspotenzial sorgen auch die klassischen Abnehmer von Stahl für eine beständige Nachfrage: Die deutsche Autoindustrie plant für das kommende Jahr eine Erhöhung der Produktion, ebenso rechnet der in Deutschland traditionell starke Maschinenbau für einen anhaltenden Boom. Auch wenn die Stahlproduktion im Innenland im laufenden Geschäftsjahr noch leicht abnehmen wird, rechnet die Branche 2014 mit einer Steigerung von 40 auf 43 Millionen Tonnen.

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