Trotz Fachkräftemangel zeigt der Ausbildungsmarkt 2014 immer noch Schwäche. Grund dafür ist vor allem der allgemeine Rückgang der Schulabgänger und das starke Interesse am Studium. Dabei ist der Rückgang im Handwerk nicht ganz so stark wie bei der Industrie- und Handelskammer. Doch auch wenn sich die Betriebe sehr um Auszubildende bemühten, konnten im vergangenen Jahr insgesamt rund 100.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.
Bis Ende September wurden im Handwerk 128.498 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Dies sind 2.123, bzw. 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Während sich im Osten die Zahlen mit einem Rückgang von 0,9 Prozent fast stabil hielten, liegen sie im Westen Deutschlands mit einem Minus von 1,7 Prozent etwas über dem Schnitt. Auch im Bereich der Industrie- und Handelskammer ist der Rückgang mit 2,0 Prozent etwas stärker. Als Grund nennen die Vertreter der Allianz für Berufliche Bildung, Dr. Eric Schweitzer (DIHK), Hans Peter Wollseifer (ZDH), Dr. Horst Vinken (BFB) und Ingo Kramer (BDA), den mit sechs Prozent weiter zunehmenden Rückgang der Schulabgänger bei gleichbleibendem Trend zum Studium.
Auch immer mehr leistungsschwache Jugendliche erhalten eine Ausbildungschance. So absolvieren bereits rund 75 Prozent aller Hauptschüler eine berufliche Ausbildung. Doch trotz aller Bemühungen und dem Versprechen, jedem Schulabgänger eine Lehre zu bieten, konnten im vergangenen Jahr rund 100.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. In der Zukunft müssen sowohl die leistungsschwachen Jugendlichen unterstützt und die kleineren und mittleren Betriebe gefördert werden, die zur Ausbildung von leistungsschwachen Jugendlichen bereit sind. Darüber hinaus spricht sich die Allianz für Berufliche Bildung dafür aus, bereits in der Schule eine umfassendere und praxisnahe Berufsorientierung zu bieten. Und das auch auf den Gymnasien.