Geht es nach der Ampelregierung, dann sollen die Fördermittel für die Ausbildung im kommenden Jahr gekürzt werden. Das Handwerk kritisiert diese Pläne, weil sie den Fachkräftemangel noch begünstigen würden. Investitionen in Bildungsstätten seien dringend nötig, um die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung zur gerechten Vermittlung der Lehrinhalte zu erhalten. Doch trotz der Forderung nach erhöhten Haushaltsmitteln wurden diese bereits gekürzt. Das Handwerk fordert eine Rücknahme der geplanten Kürzungen.
Für das Jahr 2024 beabsichtigt die Ampelregierung die Ausbildungsfördermittel zu kürzen. Das stößt auf Widerstand im Handwerk und Baugewerbe. Konkret sieht die Ampelregierung eine Kürzung für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) von rund elf Millionen Euro vor. Auch das Handwerk BW sieht darin eine deutliche Schwächung bei der Suche nach Fachkräften. „Eigentlich ist allen Bürgern mehr denn je klar: Wir brauchen mehr Handwerkerinnen und Handwerker”, fordert Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. ”Eine Kürzung der Förderung ist geradezu grotesk in diesen Zeiten. Um die Versorgung mit Berufsnachwuchs sicherzustellen, muss die ÜLU-Förderung auf dem bisherigen Niveau von 70 Millionen Euro zumindest verstetigt werden.“
Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Zuge der Ausbildung
Damit den Auszubildenden in allen Betrieben gleichermaßen im Zuge der Ausbildung auch die geforderten Lerninhalte vermittelt werden können, gibt es die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung zusätzlich zur Ausbildung. Sie ist verpflichtend für alle Auszubildenden und deckt den Bereich ab, der im Betrieb nicht oder nur unzureichend vermittelt werden kann. Schwerpunkte sind auch die Bereiche Klimaschutz und Elektromobilität. Diese Zuschüsse kommen vom Bund und von den Ländern. Mehrere Bundesländer hatten die Zuschüsse sogar aufgestockt. Dadurch wurde der Eigenanteil der Betriebe deutlich reduziert.
Bildungsstätten für die betriebliche Ausbildung besser ausstatten
Finanzielle Mittel fließen auch aus den Haushalten der Handwerkskammern. Damit werden Werkstätten und Schulungsräume ausgestattet. Reichhold betont weiter, dass dadurch die Ausbildungsstätten auch weiterhin ihren Aufgaben gerecht werden können. Nur so bleiben die Bildungseinrichtungen im Handwerk für die Menschen auch attraktiv. Aus diesem Grund werde nicht nur die ÜLU-Förderung gebraucht, sondern auch weitere Investitionsmittel für die Bildungsstätten. Das Handwerk erwartet deshalb von der Landesregierung eine deutliche Steigerung der Haushaltsmittel. Statt dessen wurden diese bereits in diesem Jahr gekürzt. Doch mehr Fachkräfte bedeutet auch mehr Ausbildung. Wenn diese allerdings weniger gefördert wird, passt das nicht mehr. Der Bundeshaushalt wird das Thema nach der Sommerpause beraten. Das Handwerk erwartet von der Ampelregierung, die Kürzung der ÜLU-Fördermittel zurückzunehmen.
Immer dieses Gerede von „Hier dringend einsparen, da dringend weniger für ausgeben“ und am Ende müssen alle leiden, damit die Top-10% weiterhin ihre Milliardensubventionen behalten dürfen (bspw. das Dienstwagenprivileg ergibt 0 Sinn, wenn man doch ach so dringend Einsparen muss).
Wenn wir jetzt hingehen und (grade im Handwerk) die Ausbildungsförderungen streichen/kürzen, dann dürfen wir uns über Fachkräftemangel auch nie mehr beschweren. Dann können die Leute gucken, wo sie wen herbekommen, der ihnen das Klo oder die Dusche einbauen kann.