Beim Asphalteinbau sorgt die Teilautomatisierung für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter. Das ist das Ergebnis des Forschungsprojekts “Robot – Straßenbau 4.0”. So sollen die Kontrollaufgaben in Zukunft nicht mehr von der Einbaubohle, sondern von der Fahrerkabine ausgeübt werden. Ein Forschungskonsortium hat dazu fast vier Jahre an den Grundlagen für den autonomen Einbau von Asphaltbelegen gearbeitet und erhöht damit nicht nur den Arbeitsschutz.
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Verbundforschungsprojekts “Robot – Straßenbau 4.0” ist eine Teilautomatisierung des Asphalteinbaus in greifbare Nähe gerückt. Das Strabag-Kompetenzzentrum hat zusammen mit vier weiteren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein vernetztes System zum autonomen Einbau von Asphaltbelegen entwickelt. Bei der digitalen Abschlussveranstaltung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde diese technische Neuerung rund 100 Gästen vorgestellt. Mit einem Projektfilm wurde die erfolgreiche Erprobung in der Praxis deutlich gemacht.
Einbaukontrolle im Straßenbau von der Fahrerkabine aus
In Zukunft soll mit dieser neuen Technik der Arbeitsschutz der Beschäftigten auf den Baustellen verbessert werden. Das soll zu einer Reduzierung der Gesundheitsbelastung und der Unfallgefahren beim Asphalteinbau sorgen. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr an der Einbaubohle arbeiten, sondern können alles von der Fahrerkabine aus erledigen. Dadurch entsteht Distanz zum fließenden Verkehr und zu den giftigen Dämpfen. Alle Einbauparameter lassen sich über ein Display kontrollieren. Das neue System für den Asphalteinbau beinhaltet die LKW-Anfahrtskontrolle, die automatische Berechnung von Einbaubreite und Einbaulänge, die Schichtdickenmessung über Sensoren und die Kantenerfassung.
Mehr Arbeitsschutz und Branchenattraktivität
Das geschlossene System zum Asphalteinbau soll um die Steuerungstechnik ergänzt werden, auf anderen Baustellen erprobt und bis zur Marktreife ständig weiterentwickelt werden. Dies ist das erklärte Ziel des Strabag-Kompetenzzentrums und der Robot – Straßenbau 4.0 Partner. Das Projekt wird von der EU als Forschungsobjekt InfraROB (9/2021 – 3/2025) gefördert und umfasst 15 Projektbeteiligte aus acht Ländern. Sie sollen autonome und robotisierte Lösungen zur Aufrechterhaltung von Zustand, Sicherheit und Leistung der Straßeninfrastruktur liefern. An dem Projekt sind 3D Mapping Solutions, MOBA Mobile Automation, die Technische Hochschule Köln, die Technische Universität Darmstadt sowie die TPA, Gruppe Prozess-Stabilität, beteiligt. Der Straßenbau 4.0 soll damit in den kommenden Jahren revolutioniert werden. Dies bietet den Beschäftigten auf den Baustellen mehr Arbeitsschutz und erhöht die Attraktivität der Branche.