Azubis sind Zukunftsmacher - Ausbildung am Bau weiter stärken
Die großen Zukunftsaufgaben wie Digitalisierung und Dekarbonierung können nur mit dem Handwerk gemeistert werden. Deshalb muss mehr für die Fachkräftesicherung getan werden. Zwar ist die Zahl der Ausbildungsverträge wieder ansteigend, doch noch immer entscheiden sich zu wenig Jugendliche für eine Ausbildung am Bau. Deshalb startet in diesem Jahr zum zweiten Mal die Allianz "Sommer der Berufsausbildung" und rückt damit die gesellschaftliche Wertschätzung der beruflichen Ausbildung und auch der handwerklichen Arbeit stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.
Noch immer herrscht am Bau erheblicher Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass sich nicht genug Jugendliche für eine Lehre im Baugewerbe entscheiden. Diese Entwicklung gibt durchaus Anlass zur Sorge. "Viele ambitionierte Projekte der Bundesregierung wie die Klima- und Energiewende oder ein stärkerer Wohnungsbau lassen sich nur mit qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern umsetzen”, unterstreicht Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Notwendigkeit für eine nachhaltige Fachkräftesicherung. “Der Berufsbildungsbericht der Bundesregierung zeigt: Das Handwerk ist sich dieser Verantwortung bewusst und bildet auch in Krisenzeiten auf hohem Niveau aus.”
19.000 unbesetzte Ausbildungsplätze im Handwerk
Denn auch während der Pandemie konnten fast alle Abschlussprüfungen in Präsenz stattfinden. Überhaupt ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit dem letzten Jahr wieder steigend. Trotzdem hat die Zahl der neuen Auszubildenden noch nicht das Niveau des Jahres vor der Pandemie erreicht. Im Gegenteil: Rund 19.000 der angebotenen Ausbildungsplätze konnten nicht besetzt worden. Zudem ist ein weiteres Mal die Zahl der Bewerber rückläufig. Hier ist es zwingend erforderlich, dass die Bundesregierung und die Länder dem entgegensteuern. Das bedeutet, dass die Berufsorientierung auf die Gymnasien ausgeweitet werden muss.
Berufsausbildung am Bau stärken
Aus diesem Grund hat sich das Handwerk für die Kampagne "Sommer der Berufsbildung" eingesetzt. Diese richtet sich an Jugendliche, Eltern und die Betriebe. Von Mai bis Oktober werden zahlreiche Veranstaltungen zur Berufsorientierung organisiert. Bereits im letzten Jahr fanden rund 800 Veranstaltungen mit großer Resonanz statt. Besonders jetzt ist es wichtig, die Fachkräftebasis zu stärken. Dazu trägt auch die duale Berufsausbildung bei. Insgesamt gibt es 323 duale Ausbildungsberufe, die erlernt werden können. Hier können die Jugendlichen ihre Stärken und ihre Talente nutzen, damit sie in vielen Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten in die Zukunft starten können. Mit dieser Aktion soll auch für das auf internationaler Ebene bekannte deutsche Modell der dualen Berufsausbildung geworben werden. Das Ziel ist es, viele Jugendliche für eine Ausbildung im Baugewerbe zu bewegen.
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