Baubranche hinkt bei Digitalisierung hinterher

Baubranche hinkt bei Digitalisierung hinterher
Foto: Roland Riethmüller

Im Branchenvergleich mittelständischer Unternehmen hängt die Baubranche laut einer aktuellen Studie bei der Digitalisierung zurück. Zudem sind die durchschnittlichen Digitalisierungsausgaben der investierenden Bauunternehmen gering. Zuletzt gab es jedoch einen Anstieg, während der Durchschnitt in anderen Wirtschaftszweigen gesunken ist. Ein Schwerpunkt der Digitalisierungsprojekte im Bau liegt im digitalen Kontakt zu Kunden und Zulieferern.

„Digitalisierung erfasst breite Teile des Mittelstands – Digitalisierungsausgaben bleiben niedrig“: Das ist die Quintessenz des Digitalisierungsberichts „Mittelstand 2018“, den die KfW-Bankengruppe im April 2019 veröffentlicht hat. Der Anteil der Mittelständler mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben lag laut Bericht im Zeitraum 2015 bis 2017 bei fast 30 Prozent und ist damit im Vergleich zum Zeitraum 2014 bis 2016 um etwa vier Prozentpunkte gestiegen.

Am Bau digitalisierte nur etwa jeder Fünfte

Während etwa 37 Prozent der wissensbasierten Dienstleister und 36 Prozent des verarbeitenden Gewerbes mit hohen Ausgaben in Forschung und Entwicklung zwischen 2015 und 2017 ein Digitalisierungsprojekt abgeschlossen hat, lag der Anteil digitalisierender Betriebe im Baugewerbe nur bei 19 Prozent.

Weitere Erkenntnisse: Große Mittelständler mit über 50 Beschäftigten digitalisieren deutlich häufiger als kleine mit weniger als fünf Mitarbeitenden. Und je größer die Absatzregion des Unternehmens ist, desto höher liegt der Anteil mit abgeschlossenen Projekten in der Digitalisierung. Angesichts solcher Ergebnisse äußern die Studienautoren die Sorge, dass sich der Mittelstand in große, stark digitalisierte und kleine, bei der Digitalisierung abgehängte Mittelständler spaltet.

Digitalisierung im Bau betrifft vor allem das Kontaktmanagement

Wird in der Baubranche digitalisiert, dann vor allem der Kontakt zu Kunden und Zulieferern. In diesem Bereich ist der Anteil der Baubetriebe höher als der der Unternehmen aus anderen Gewerbezweigen. Laut Angaben im KfW-Digitalisierungsbericht sind es neben den Bauunternehmen kleine Unternehmen sowie Betriebe mit deutschlandweitem Absatz, die hier investieren. Aus Sicht der Studienautoren spricht das dafür, dass es sich bei den hier investierenden Betrieben „um Nachzüglerunternehmen“ handelt.

Bei vielen anderen Digitalisierungsaufgaben sind Bauunternehmen bisher vergleichsweise wenig aktiv. Das hat bisweilen einfach den Grund, dass die Digitalisierung vieler Aufgaben – wie bei der Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen – in der Branche oft nicht sinnvoll ist. Aber auch bei anderen Aufgaben wie der Reorganisation des Workflows hinkt die Baubranche zurück.

Die Ausgaben pro digitalisierendem Betrieb sind gestiegen

Neben dem Anteil digitalisierender Unternehmen sind auch die durchschnittlichen Digitalisierungsausgaben bei den Unternehmen mit Digitalprojekten in der Baubranche relativ niedrig. Sie lagen durchschnittlich bei 9.300 Euro. Zum Vergleich: Im verarbeitenden Gewerbe erreichte der Durchschnittswert 40.500 Euro.

Zugleich ist der Bau aber die einzige Branche, in der die Digitalisierungsausgaben pro Unternehmen mit einem realisierten Projekt gestiegen sind. Laut Bericht erhöhten sich die durchschnittlichen Ausgaben zwischen 2016 und 2017 von 8.200 auf die erwähnten 9.300 Euro.

Hinweis in eigener Sache:
Trotz der dargestellten Studienergebnisse beschäftigen sich immer mehr Unternehmen der Baubranche mit der Digitalisierung. So zeigt die von der Redaktion Meistertipp veranstaltete Startup-Messe TECH IN CONSTRUCTION die Trends und Innovationen der Bauwirtschaft. Für Investoren findet im Mai der Ableger TICx statt und für die Planer und Ausführenden im November die Anwendermesse. Dafür am besten bereits den Termin im Kalender vormerken.

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