Das Bild des Handwerks hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert. Die Zeiten, in denen sich nur Haupt- und Realschüler für eine Ausbildung im Baugewerbe entschieden, haben sind längst passé. Heutzutage denken auch immer mehr Abiturienten darüber nach, ihre Karriere am Bau zu starten. Die Möglichkeiten dafür sind zahlreich, auch in dem gerade gestarteten Ausbildungsjahr.
Lange Zeit gab es eine mehr oder weniger klare Verteilung bei den Karriereentscheidungen junger Schulabgänger. Während Haupt- und Realschüler zumeist eine Berufsausbildung machten, waren es die Abiturienten, die im Grunde immer direkt in ein Studium einstiegen. Doch über die gestiegene Komplexität der Berufe, gerade auch im Handwerk, sind es erfreulicherweise heutzutage immer mehr junge Abiturienten, die sich gegen ein Studium, jedoch für eine berufliche Ausbildung entscheiden. Dies ist vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels eine wichtige und gute Wandlung.
Das neue Ausbildungsjahr hat gerade zum 1. September 2015 begonnen und dennoch gibt es immer noch die Chance, eine Berufsausbildung zu starten. Dafür sollte man sich natürlich genau überlegen, welche Stärken man mitbringt, um diese sinnvoll und optimal in einem Beruf auszuüben. Um dies herauszufinden, helfen den jungen Schulabgänger Berufsorientierungsberater der Handwerkskammern, aber auch Betriebe selbst.
Während die Berufsorientierungsberater mit dem Abiturienten erst einmal die grundsätzlichen Eigenschaften und möglichen Berufe erörtert, folgt allzu oft auch ein direktes Testen in einem Betrieb. Denn viele Betriebe bieten Praktikumsplätze an, um sich selbst und auch den potenziellen Auszubildenden einen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben und wie sich dieser bewältigen lässt. Letztlich ist dies die beste Chance herauszufinden, welcher Beruf einem liegt und welcher eher nicht.
Ist diese Entscheidung getroffen, profitieren Abiturienten sogar von ihrem Schulabschluss, denn sie können direkt in das zweite Lehrjahr einsteigen und stehen damit natürlich auch früher im Berufsleben. Wer dennoch nicht gänzlich auf ein Studium verzichten möchte, den bietet sich auch die Option eines dualen Studiengangs. Hier erhalten die Absolventen schlussendlich den Gesellenbrief und einen Bachelorabschluss. Beides gute Voraussetzungen die Karriereleiter im Baugewerbe zu erklimmen. Wem das dann noch nicht reicht, der kann auch über eine Meisterausbildung nachdenken.