Pfusch am Bau ärgert den Bauherren und stört nachhaltig das Verhältnis mit Bauhandwerkern. Da die Kontrolle der Bauausführung aber nicht immer für die Bauherren im nötigen Umfang möglich ist, empfiehlt sich ihnen die fachgerechte Betreuung von unabhängigen Sachverständigen wie aus dem „Verein zur Qualitätscontrolle am Bau e.V.“ (Göttingen). Das geschulte Personal kümmert sich darum, die üblichen Baumängel bereits im Keim zu ersticken – eine Chance für Bauherren und Bauhandwerker.
Der Bau des Eigenheims stellt für die meisten eine sehr große Investition dar – im Grunde die ihres Lebens. Daher ist es besonders wichtig, hier nichts dem Zufall zu überlassen und stets den kompletten Bau von Beginn an zu begleiten und zu beobachten. Kontrolle ist in jedem Fall unentbehrlich. Nicht nur, dass eine Vielzahl der Deutschen nicht über das Fachwissen des Hausbaus verfügt, so wird das Thema auch immer komplexer. Die technischen Standards sind über die Jahrzehnte immer anspruchsvoller geworden und damit auch das fachliche Know-How der beauftragten Baubetriebe. Um hier von Anfang an die richtige Betreuung während des Hausbaus zu genießen, sollten Bauwillige die Unterstützung beispielsweise des „Verein zur Qualitätscontrolle e.V.“ (Göttingen) mit seinen Sachverständigen in Anspruch nehmen. Die VQC-Ingenieure haben bereits mehr als 6.000 Baustellen in Deutschland begleitet und können dadurch eine „Top Ten“ der häufigsten Baumängel erstellen.
1. Platz: Risse im Putz und/oder Mauerwerk
Meist liegt die Ursache in der nicht sachgemäßen Verarbeitung des Werkstoffs. Die modernen Baustoffe sind in ihren Eigenschaften heute so anspruchsvoll, dass sie fehlerfrei verarbeitet werden müssen. Darüber hinaus kann schon die falsche Kombination an Materialien verheerende Auswirkungen nach sich ziehen.
2. Platz: Durchfeuchtung von Fensterleibungen
Da sowohl die Fenster und der Außenputz die Grundlage für die Regenschutzhülle des Hauses bilden, müssen diese entsprechend sauber verarbeitet sein. Ist dies nicht gegeben, so können Wind und Regen ins Haus eindringen und später an den Innenflächen als nasse Flecke erscheinen. Von den VQC-Ingenieuren wurde dafür ein Standard, der inzwischen von der RAL Gütergemeinschaft Fenster und Türen e.V. als Referenz übernommen wurde.
3. Platz: Undichtigkeit in der Dampfsperre
Die Dampfsperre dient den dahinterliegenden Bauteilen als Schutz vor dem schädlichen Einfluss von Feuchtigkeit in der Luft. Sobald hier also Lecks in der Dampfsperre sind, werden die Bauteile von Luft umströmt, kühlen ab und später kondensiert der enthaltende Wasserdampf und kann schlimme Schäden anrichten.
4. Platz: Bodeneinschubtreppe falsch eingebaut
Hierbei handelt es sich im Grunde um ein großes Leck in der Dampfbremse. Durch dieses gelangt dann neben Luft auch Feuchtigkeit in Bauteile. Die Bauteile werden dadurch beschädigt und können somit Schäden wie Schimmelbefall und verminderten Wärmeschutz zur Folge haben.
5. Platz: Nicht-entlüfteter Spitzboden
Kurz nach Einrichtung des Hauses sammelt sich hier viel Feuchtigkeit aus darunter liegenden Stockwerken. Wenn diese durch entsprechende Lüftung nicht entfernt wird, ist die Konsequenz die Bildung von Tauwasser im Dachboden und damit ein Schimmelbefall.
6. Platz: Undichter Keller
Hier beginnt die Ursache von der Planungsphase bis zur Ausführung auf der Baustelle. Auch unsachgemäße Ausführung von Arbeiten im Außenbereich ist ein weiterer Grund für undichte Keller. Besonders ärgerlich ist dieser Mangel, weil er bis zu fünfstellige Beträge in der späteren Beseitigung des Schadens verursachen kann.
7. Platz: Risse in Holzbauteilen
Besonders fatal, weil sie auch die Stabilität eines Bauteils gefährden können. Grund ist meistens der Einbau von zu nassen Hölzern. Sobald sie trocknen schwinden sie und reißen.
8. Platz: Entwässerung von Kelleraußentreppen
Bereits bei der Planung muss man darüber nachdenken, wie man das Wasser kontrolliert abführen kann, welches sich unvermeidbar im Außenbereich der Kellertreppe ansammelt. Dieser Punkt wird nur leider oft als nicht so wichtig empfunden.
9. Platz: Risse im Estrich
Unter Umständen können diese Risse durchaus gewünscht sein, sollten dann aber richtig gesetzt sein. An der falschen Stelle sind sie Sollbruchstellen, die Bewegungen im Bau unvermeidbar machen. Darüber hinaus schränken sie die Gebrauchstauglichkeit des Estrichs ein. Ein Indiz können deutlich wahrnehmbare Knack- und Knarz-Geräusche beim Begehen sein. In der Regel entstehen die Risse durch Verarbeitungsfehler, falsche Materialzusammensetzungen oder nicht ausreichend dehnfähige Anschlüsse zu angrenzenden Bauteilen.
10.Platz: Undichte Lüftungsanlagen
Immer wieder kommt es vor, dass der Einbau von Lüftungsanlagen nicht korrekt erfolgt. Dies geschieht u.a. durch mangelhafte Verklebung von Stoßstellen mit ungeeigneten Materialien, ebenso der undichte Einbau von Wanddurchführungen. So entstehen Luftströme an den falschen Stellen und auch Feuchtigkeit gelangt mit der Luft an die Bauteile. Folgen sind zum einen Minderung des Einsparpotenzial bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, zum anderen Schäden an den Bauteilen.