Die Baukonjunktur in der Bauindustrie könnte kaum besser sein. Die veröffentlichen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes machen es deutlich: Im ersten Quartal diesen Jahres haben die Umsätze neue Rekordwerte erreicht. So erweist sich die Bauindustrie als wertvolle Stütze für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Während die Erwartungen in anderen Industriezweigen eher gedämpft sind, sieht man in der Bauindustrie auch die kommenden Monate optimistisch.
„Wir sind auch für die kommenden Monate optimistisch“, erklärt Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. „Die Reichweite der Auftragsbestände lag im April bei 4,3 Monaten und damit auf einem historisch hohen Wert. Dies wundert uns nicht – immerhin stieg der Auftragseingang im ersten Quartal um nominal 14,3 Prozent und erreichte mit 20,7 Mrd. Euro auch hier einen neuen Rekord. Im März verbuchten die Unternehmen sogar ein Orderplus von 16,8 Prozent.“ Im Vergleich zum Vormonat weist das Statistische Bundesamt allerdings ein Minus auf. Der bereinigte Auftragseingang ist um 1,9 Prozent zurückgegangen. Das ist der dritte Rückgang in Folge, doch eine Trendwende sei deshalb nicht in Sicht. Sämtliche Bausparten profitieren von der hohen Nachfrage nach Bauleistungen. Das gilt auch für den Wirtschaftsbau, der im ersten Quartal in zweistelliger Höhe zugelegt hat.
Die steigenden Rohstoffpreise trüben die Aussicht
Die einzigen Probleme bereiten die ständig steigenden Rohstoffpreise. Das beste Beispiel sei Bitumen, was für den Straßenbau dringend benötigt wird. Um sieben Prozent ist der Preis innerhalb eines Monats gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Preisanstieg bei über 23 Prozent. Viele Bauunternehmer sehen diese Preissteigerung als Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens. Das gaben zumindest 45 Prozent der befragten Baubetriebe an. Im letzten Jahr waren es nur 36 Prozent.
Hohe wirtschaftliche Erwartungen der Baustoff- und Installationsproduktebranche
Während in den meisten Industriezweigen die wirtschaftlichen Erwartungen eher gedämpft sind, sieht die Baustoff- und Installationsbranche die Erwartungen eher positiv. Neun von zehn Befragten gaben an, dass sie für dieses Jahr mit steigenden Umsätzen rechnen. So profitieren auch die Hersteller von der guten Baukonjunktur. Das ermittelte das Marktforschungsinstitut BauInfoConsult in einer Befragung von 56 Herstellern. Rund 88 Prozent rechnen demnach mit steigenden Erlösen. Nur ein Zehntel der Hersteller macht sich Sorgen. Die Arbeitsstunden haben sich im Bauhauptgewerbe ebenfalls erhöht. Gegenüber dem Vorjahr lag die Steigerung bei 12 Prozent.