Baukonjunktur 2021 - Bauunternehmen erwarten Null-Wachstum
Nach wie vor ist das Bauhauptgewerbe die Stütze der Gesamtkonjunktur in Deutschland und das trotz der Corona-Krise. So gehen die Bauunternehmen davon aus, dass in diesem Jahr die Umsätze trotzdem geringfügig steigen werden. Was die Baukonjunktur für das kommende Jahr 2021 betrifft, so wird hingegen mit einem Null-Wachstum gerechnet. Der Bereich Wohnungsbau bleibt aufgrund der anhaltenden Attraktivität der Investitionen auch weiterhin der wichtigste Bereich der Branche.
"Während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in den ersten drei Quartalen preisbereinigt um 5,8 Prozent zurückging, legte sie im Baugewerbe real um 2,0 Prozent zu." Dieses Fazit für das Corona-Jahr 2020 zogen die beiden Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Peter Hübner und Reinhard Quast, anlässlich der Jahrespressekonferenz der beiden Bauspitzenverbände. Weiterhin betonten sie, dass das Bauhauptgewerbe die Corona-Krise gut meistert, was nicht zuletzt an den großen Anstrengungen der Mitarbeiter und Firmen liege.
Leichter Anstieg bei den Erwerbstätigen im Bauhauptgewerbe
Die Zahl der Erwerbstätigen von Januar bis September ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,8 Prozent gesunken. Das Bauhauptgewerbe konnte für den gleichen Zeitraum eine Zunahme von ein Prozent verzeichnen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auch im Jahr 2020 das Bauhauptgewerbe die Hauptstütze der Gesamtkonjunktur war. In einer gemeinsamen Prognose gehen die Bauspitzenverbände von einer leichten Steigerung der baugewerblichen Umsätze von nominal drei Prozent im laufenden Jahr aus. Bei einer erwartenden Preissteigerung von 2,5 Prozent würde somit noch eine Steigerung von 0,5 Prozent erwartet. Für das Jahr 2021 wird eine nominale Stagnation erwartet. Daraus würde sich ein reales Minus von zwei Prozent ergeben. Der Wohnungsbau dürfte in diesem Jahr ein nominales Wachstum von vier Prozent erreichen und somit gut durch die Corona-Krise kommen. Auch im nächsten Jahr wird der Wohnungsbau mit einem voraussichtlichen Umsatz von 52,6 Milliarden Euro die wichtigste Bausparte bleiben. "Der Druck auf die Wohnungsmärkte in den Ballungsgebieten hat sich nicht abgeschwächt”, erklärt HDB-Präsident Hübner. “Aufgrund des durch Corona gestärkten Trends zum Homeoffice scheint eine eigene Immobilie noch erstrebenswerter."
Besonders betroffen sind gewerbliche Investoren
Besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden werden die gewerblichen Investoren. Der schwache Wirtschaftshochbau führt dazu, dass die Umsätze im Jahr 2020 um ein Prozent steigen und in 2021 um zwei Prozent fallen werden. Das bedeutet für die Baukonjunktur 2021 ein Volumen von 48,7 Milliarden Euro. Von einem Umsatzrückgang wird auch das verarbeitende Gewerbe und viele Dienstleistungsbereiche betroffen sein. Für das laufende Jahr rechnet man mit einem Umsatzplus von drei Prozent. Das wird sich jedoch im Jahr 2021 ins Minus umkehren. Es wird dann ein Rückgang von zwei Prozent prognostiziert. Wie auch in diesem Jahr wird im neuen Jahr mit einem leichten Beschäftigungsausbau gerechnet. Insgesamt wird bei Baukonjunktur für das Jahr 2021 mit einem Null-Wachstum gerechnet.
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