Kunststoffrecycling ist ein großes Thema in der Baubranche. Leider fehlt es an Vorgaben, um den Kunststoff effizient recyceln zu können. Außerdem werden die Mengen für das Kunststoffrecycling nur ungenügend dokumentiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Empfehlung: Kunststoffabfälle sollten für das Recycling getrennt gesammelt und nicht mehr als Baumischabfälle entsorgt werden. Diese Ziele lassen sich nur mit besseren Produktstandards verwirklichen.
Im Jahr 2017 wurden laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) 2,6 Millionen Tonnen Kunststoffe in der Bauwirtschaft verbaut. Damit ist es das zweitgrößte Anwendungsgebiet von Kunststoff neben den Verpackungen. Zurzeit fehlt es aber noch an den Vorgaben im Umgang mit den Kunststoffen. Doch noch besser wäre es, die Kunststoffabfälle gleich zu trennen. Heute werden sie jedoch auf den Baustellen als Baumischabfälle entsorgt. Die europäische Bauproduktenverordnung (BauPVO) sieht aus diesem Grund vor, Nachhaltigkeit in Normen zu erfassen. Bessere Produktstandards sollen diese Ziele umsetzen. Ein Problem liegt aber auch darin, dass Kunststoffdämmstoffe gemeinsam mit Glaswolle und Steinwolle gesammelt werden. Auch Verpackungen von Bauprodukten gehören nicht zu den Bau- und Abbruchabfällen und müssten deshalb im Rahmen des Verpackungsgesetzes recycelt werden. Doch in den Bauabfällen sind leider immer noch viel zu viele Verpackungen zu finden.
Kunststoffrecycling – Fortschritt bei den Verpackungen
Bei der Vermeidung von Verpackungen ist die Baubranche eigentlich schon recht fortschrittlich. Schon heute ist der Anteil an unverpackten Gütern außergewöhnlich hoch. Auch gibt es für Verpackungen unterschiedliche Mehrwegkonzepte. Darunter fallen Transportkisten und Paletten. Trotzdem kann nicht gänzlich auf Verpackungen verzichtet werden. Dabei werden vor allem Verpackungen aus Kunststoff benötigt. Diese bieten aber gleichzeitig auch die besten Voraussetzungen für einen Einsatz von Kunststoffrecycling. Ein Rezyklateinsatz von 30 Prozent ist technisch möglich. Deshalb sollte mittelfristig eine Recycling-Quote festgelegt werden. Damit die großen Mengen in Zukunft besser recycelt werden können, schlägt das UBA vor, die bautechnischen Produktstandards hinsichtlich Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz und Dauerhaftigkeit zu ergänzen. Das bedeutet, dass die Kunststoffabfälle getrennt gesammelt werden sollen, denn bis jetzt werden sie nur als Baumischabfälle behandelt.
Bessere Voraussetzungen für das Recycling schaffen
Eine Kreislaufführung von branchenspezifischen Verpackungen sollte außerdem sichergestellt werden. Bei Rohren gibt es nicht genug Rezyklat, um die Nachfrage zu stillen. Dabei bilden sie mit einer Million Tonnen im Jahr den größten Anteil der Kunststoffbauprodukte. Bei den Abfällen könnten ebenfalls Verbesserungen geschaffen werden. Die Bau- und Abbruchabfälle könnten auch getrennt gesammelt werden. Bisher wird das leider nicht in die Praxis umgesetzt und Verpackungen landen im Bauabfall.
Alternative für Big-Bags?
In der Baustoffbranche kommen Big-Bags immer noch sehr häufig für den Transport von pulverförmigen Baustoffen zum Einsatz. Bei manchen Baustellen ist es einfach nicht möglich, ein Silo zu errichten, so dass man den Baustoff eher in Bigbags kauft. Gibt es grüne Alternative hierfür?