Baustoffhersteller verzeichnen deutliches Umsatzwachstum
Obwohl das vergangene Jahr kein einfaches war, konnten die Hersteller der Bau- und Installationsbranche die Umsätze teilweise zweistellig steigern. Laut einer aktuellen Studie hatten die Coronaeinschränkungen und steigende Baumaterialpreise kaum einen negativen Einfluss auf die Umsätze im vergangenen Jahr. Auch für das laufende Jahr sind die Erwartungen ungewöhnlich optimistisch. Trotzdem wird sich zeigen, ob die zuversichtlichen Erlösprognosen der Hersteller nicht doch angepasst werden müssen.
Das Jahr 2021 war für die Bauwirtschaft durchaus ein schwieriges Jahr. Es war geprägt durch die Coronakrise, aber auch durch die Materialknappheit, unterbrochene Lieferketten und zum Teil existenzbedrohende Preissteigerungen. Trotzdem besteht in der deutschen Baustoffindustrie große Zuversicht. Auf die Frage nach der Umsatzveränderung zum Vorjahr bestätigten im Frühjahr dieses Jahres rund 79 Prozent der befragten Entscheider im Jahresvergleich zwischen den Jahren 2020 und 2021 eine kräftige Umsatzsteigerung. Etwa die Hälfte davon spricht sogar von ein Wachstum um mehr als zehn Prozent. Wie die Frühjahrsbefragung des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts BauInfoConsult ergab, waren die hohen Zuwächse vor allem in Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern zu verzeichnen. 49 Entscheider der deutschen Baustoffindustrie hatten im Rahmen der Untersuchung Angaben zur Erlössituation in den Jahren 2020 und 2021 geäußert.
Viele Baustoffhersteller erwarten auch für das laufende Jahr hohe Umsatzsteigerungen
Gleichzeitig zeigen sich die Hersteller der Bau- und Installationsbranche auch für die Zukunft erstaunlich zuversichtlich. Trotz des im Befragungszeitraum bereits laufenden Ukrainekriegs rechnen demnach fast 40 Prozent der befragten Unternehmen auch für das Jahr 2022 mit ein Umsatzwachstum von sechs bis zehn Prozent. Doch die unklare Entwicklung der Baukonjunktur durch die Kriegsauswirkungen und das Dahinschmelzen der Gewinnspannen durch die erheblichen Preissteigerungen vieler Vorprodukte lassen mittlerweile Zweifel aufkommen. So ist wohl fraglich, wie lange diese gute Stimmung letztendlich noch anhält. Denn durch den Krieg in der Ukraine haben sich auch in der Bauwirtschaft die wirtschaftlichen Aussichten deutlich eingetrübt. Und so ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die einst optimistischen Hersteller ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr nach unten korrigieren.
Das könnte Sie auch interessieren.
- Fachkräftemangel am Bau - Bauwirtschaft für mehr Einwanderung [Aktuelles | 13.06.2022]
- Rückläufige Baugenehmigungen: warum immer weniger gebaut wird [Aktuelles | 14.03.2023]
- Genehmigungspflicht für Abriss? Besser Bausubstanz erhalten [Aktuelles | 07.02.2023]
- Mehr Nachhaltigkeit im Handwerk mithilfe der Sharing Economy [Aktuelles | 12.08.2022]
- Auftragseingänge im Baugewerbe rückläufig: Kündigungen drohen [Aktuelles | 28.02.2023]
- 111 Jahre Uzin Utz: Campus mit neuen Lösungen der Bodenverlegung [Aktuelles | 13.10.2022]
- Instagram hält Einzug im deutschen Baugewerbe [Aktuelles | 08.06.2022]
- Insolvenzrisiko steigt: Bauwirtschaft leidet unter Energiekrise [Aktuelles | 29.09.2022]
- Sicher befestigt: digitaler Dübel und digitale Unterlegscheibe [Aktuelles | 25.11.2022]
- Erneuerbare Energien: Baukonjunktur im Elektrohandwerk in Fahrt [Aktuelles | 04.10.2022]