Bauwirtschaft fordert schnellere Sanierung von Brücken
Die Verbände aus Industrie und Verkehr haben ein Gutachten für effizientere Planungs- und Genehmigungsverfahren vorgestellt, das insbesondere die Sanierungen von Brücken vorsieht. Dies soll zu einer Beschleunigung der Planungszeit führen. Der Ausgangspunkt dieses Gutachtens ist der immer noch anhaltende Investitionsstau in der Infrastruktur, insbesondere bei den Brücken, um langfristige volkswirtschaftliche Schäden zu verhindern.
Das Hauptziel des Gutachtens sind Beschleunigungsmaßnahmen, die eine schnelle Entlastung für die Genehmigungsbehörden und Vorhabenträger bringen soll. Darüber hinaus ist auch auf politischer Ebene eine Diskussion im Gange, um schnell wirkende Reformen auf den Weg zu bringen. Frank Miram, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe): "Das Gutachten veranschaulicht am Beispiel Brückenbauwerke, dass noch Stellhebel bestehen, um die zur Sanierung der Bestandsnetze erhöhten Haushaltsmittel beschleunigt zu verwenden. Mit der Umsetzung der Empfehlungen würden die Rahmenbedingungen für die notwendige weitere Verstetigung dieses Investitionshochlaufs verbessert."
Der Zustand vieler Brücken ist besorgniserregend
Auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe, Steine und Erden (bbs) erklärte dazu in einem Interview, dass der Zustand vieler Brücken besorgniserregend sei. Er forderte ein schnelles Handeln, denn rund 25.000 Eisenbahnbrücken seien 100 Jahre alt. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) betonte, dass ein großer Handlungsbedarf bestehe, um volkswirtschaftliche Schäden durch Sperrung von Brückenbauwerken zu verhindern. Michael Knipper, der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) fordert dringend eine Sanierung der alten Brücken. Teilweise müsse auch über Ersatzneubauten nachgedacht werden. Allerdings ist es für ihn nicht nachvollziehbar, dass langfristige Planfeststellungsverfahren notwendig seien, wenn eine neue Brücke an der alten Stelle gebaut werden soll.
13 Milliarden Euro sind für die Verbesserung der Infrastruktur vorgesehen
Christian Funke, Geschäftsführer von Pro Mobilität - Initiative für Verkehrsinfrastruktur, teilte mit, dass bis 2030 rund 13 Milliarden Euro für die Ertüchtigung von Brücken an Bundesstraßen und Autobahnen eingeplant seien. Die meisten dieser Projekte liegen an wichtigen Verkehrsadern und Autobahnen. Er fordert deshalb ein effizienteres Genehmigungsverfahren und eine Stärkung der fachlichen und personellen Kompetenz bei den Planungs- und Genehmigungsbehörden. Aufgrund des schlechten Zustands der Brücken sei ein schnelles Handeln unerlässlich. Je schneller die Sanierungen beginne, umso besser sei es für die Infrastruktur der Gebiete.
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