Bauwirtschaft freut sich über anhaltende Baukonjunktur

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Foto: Roland Riethmüller

Über die Geschäftslage kann sich die Bauwirtschaft wirklich nicht beschweren. Immerhin ist diese bereits mehrere Jahr in Folge ausgesprochen gut. Daher überrascht es kaum, dass man sich auch für das laufende Geschäftsjahr 2016 durchaus zuversichtlich zeigt. Kurzum, der gute Abschluss des Jahres 2015 wird sich im laufenden Jahr auf jedem Fall fortsetzen und gegebenfalls sogar noch verbessern.

Betrachtet man das Jahr 2015 im Detail, zeigen auch die aktuellen Zahlen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, dass die Zeichen in jedem Fall in die richtige Richtungen gehen. So verfehlten die erzielten 1,6 Prozent Umsatzsteigerung nur knapp die prognostizierten zwei Prozent.

Wohnungsbau treibt die Baukonjunktur

Eine maßgebliche Stütze der gesamten Branche ist und bleibt der Wohnungsbau. Hier ist fünf Jahre lang ein stetiges Wachstum verzeichnet worden, dem kein Ende entgegenzustehen scheint. Das ist schon ein bedeutendes Phänomen, denn trotz hoher Bauleistung in diesem Segment, fehlt es immer noch an ausreichend Wohnraum. Studien zeigen, dass aufgrund des demografischen Wandels, der Binnenwanderung in Ballungsgebiete und der Zuzug von Flüchtlingen bis zu 400.000 neue Wohnung jährlich notwendig machen würden. Dass im Wohnungsbau über die nächsten Jahre also ein stetes Wachstum prognostiziert werden kann, ist ziemlich unstrittig.

In diesem Zusammenhang wird von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft auch der kürzlich vorgestellte Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus begrüßt. Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB), sagt dazu: „Damit werden Investoren ermutigt, jetzt zu investieren, auch wenn wir weiterhin eine generelle Erhöhung der Abschreibung von zwei auf vier Prozent für sachgerecht und notwendig erachten.“ Selbstverständlich setzt dies auch eine schnelle Umsetzung des Gesetzentwurfes voraus.

Neben dem Gesetzentwurf fordert Schneider jedoch auch, die Investitionen in den Wohnungsbau maßgeblich zu beschleunigen. Dabei berücksichtigt er vor allem Punkte, wie eine schnelle und kostengünstiges zur Bereitstellung von Bauland durch die Kommunen oder auch das Einstellen weiterer Erhöhungen der Grunderwerbssteuer durch die Länder.

Öffentlicher Bau steigt, Wirtschaftsbau stagniert

Das Segment Wirtschaftsbau wird sich nach Meinung des BVB gleichbleibend entwickeln und damit auf dem Niveau von 2015 verweilen. Im öffentlichen Bau dagegen rechnet man mit steigenden Investitionen und Umsätzen. So geht man von einem Umsatzplus in Höhe von drei Prozent aus.

Auch Ausbaugewerbe freut sich über gute Baukonjunktur

Ebenfalls gut aufgestellt für das Jahr 2016 ist der Ausbaubereich. Hier profitiert man vor allem von dem Renovierungs- und Sanierungsbedarf, der definitiv anhalten wird. So wird hier Umsatzplus von 1,8 Prozent im laufenden Geschäftsjahr erwartet.

Gebäudetechnik mit dem höchsten Anstieg

Ein weiterer Bereich, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Gebäudetechnik. Hier sind es insbesondere die Nachfrage nach Gebäudedienstleitungen, die Gebäudeenergieeffizienz oder auch die barrierefreie Badgestaltung, die ein Umsatzplus im Jahr 2015 mit sich brachten. Mit drei Prozent hat dieser Bereich immerhin den höchsten Anstieg in der BVB für das abgelaufene Jahr. Für 2016 erwartet man demnach noch ein erneutes Plus um 2,4 Prozent.

Beschäftigung in der Bauwirtschaft bleibt stabil

Wo also viele Investitionen getätigt werden und die Umsätze steigen, sieht es auch gut für die Beschäftigten aus. Dennoch erwartet man keinen weiteren Zuwachs der Beschäftigtenzahlen in 2016, dafür aber ein stabiles Niveau von 2,5 Millionen Beschäftigten.

66 Prozent der Betriebe sind zufrieden

Auch Creditreform unterstreicht die Zahlen des BVB. Eine Umfrage unter Handwerksbetrieben zeigt, dass immerhin 66 Prozent der befragten Handwerksbetriebe ihre aktuelle Geschäftslage als „sehr gut“ beziehungsweise „gut“ einschätzt. Natürlich liegt das auch an der anhaltenden Niedrigzinsphase, der guten Binnenkonjunktur und den kontinuierlichen Investition in Immobilien und Sachwerte.

Befragt zu den Umsätzen gaben knapp 30 Prozent der Betriebe an, ein Plus erzielt zu haben. Gerade einmal 12,7 Prozent mussten Rückgänge feststellen. Demnach ist man auch optimistisch für das Jahr 2016. So erwarten 32,4 Prozent weiterhin steigende Umsätze, nur 8,8 Prozent erwarten Verluste. Ein positiver Aspekt daraus ist somit auch die Investitionsbereitschaft der Betriebe. Denn diese steht mit 58,8 Prozent auf einem echten Rekordwert.

Nur knapp 10 Prozent Forderungsausfälle

Getrieben wird diese Entwicklung wohl auch durch die geringer werdenden Forderungsausfälle. Denn immer weniger Betriebe müssen solche beklagen, gerade einmal  knapp 10 Prozent der Befragten. Und weniger Forderungsausfälle stehen meist auch in unmittelbarem Zusammenhang mit einer erhöhten Eigenliquidität. So können inzwischen 22,9 Prozent eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent vorweisen. Etwa ein Drittel hat weniger als 10 Prozent Eigenkapitalquote.

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