Bauwirtschaft plant Einsatz von Augmented Reality
Die aus Science-Fiction-Filmen bekannte Darstellung von ergänzenden Daten im direkten Sichtfeld wird Augmented Reality (AR) genannt. Dabei erhält der Benutzer zusätzliche Informationen und auch unsichtbare Elemente eingeblendet. Mit dem Netzwerk AR-Sensor*4.0 soll die Technologie in der Industrie nutzbar gemacht werden. Doch auch in der Bauwirtschaft bieten sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, die jetzt entwickelt werden sollen.
Die sogenannte Technik der “erweiterten Realität” kennt vielleicht noch der eine oder andere aus den alten Terminator-Filmen. Gut dreißig Jahre nach diesem Film-Klassiker steht die Technologie, bei dem Daten in das Sichtfeld eingeblendet werden, kurz vor dem Durchbruch. Die Unternehmensberatung Deloitte bescheinigt der Augmented Reality (AR) mit Hilfe von speziellen, informationsübertragenden Brillen ein gewaltiges Marktpotential. So wird bis zum Jahr 2020 alleine in Deutschland ein Marktvolumen von einer Milliarde Euro mit den entsprechenden Geräten und AR-Inhalten erwartet. Grund genug, dass die Internet-Konzerne Facebook, Apple und Google bereits an Modellen und Lösungen arbeiten. Dabei gehen die Anwendungen weit über die Unterhaltung hinaus.
Das Netzwerk AR-Sensor*4.0 fördert den Einsatz von Augmented Reality
Experten erwarten, dass auch in der Industrie und in der Bauwirtschaft Augmented Reality Einzug halten wird. Die Innovationsberatungsgesellschaft EurA und das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Netzwerk AR-Sensor*4.0 fördern dabei den Erfahrungsaustausch bei der intelligenten Verarbeitung von Sensordaten und deren Visualisierung über Augmented Reality. “Erste Lösungen existieren bisher nur als Insellösungen für einzelne Anwendungsfelder, beispielsweise im Bereich der Logistik, der Montageassistenz oder im Bereich Service und Instandhaltung”, erklärt Netzwerkmanager Patrick Hiesinger. Um jedoch Augmented Reality in der Industrie zu etablieren und zu einem festen Bestandteil der Entwicklung im Bereich Industrie 4.0 zu machen, bedarf es noch zahlreicher Entwicklungsschritte.
Mit Augmented Reality können unsichtbare Elemente sichtbar gemacht werden
So kam kürzlich das Netzwerks AR-Sensor*4.0 zu einer ersten Netzwerkkonferenz zum Thema Sensorik und Digitalisierung am Bau zusammen, um die Bedürfnisse für neue Entwicklungen am Bau, in der Bauüberwachung und Instandhaltung zu formulieren. “Es hat sich gezeigt, dass ein zukunftsträchtiger Use-Case beispielsweise in der Digitalisierung von Raumdaten liegt”, erläutert Hiesinger die neuen Möglichkeiten von AR zur Vermessung und Begutachtung von Bestandsgebäuden. Dabei können mit Hilfe eines “virtuellen Rundgangs” Risse in Wänden anschaulich dokumentiert werden. Doch auch im Neubau hat die neue Technologie erhebliches Potential: “Über Ausgabegeräte wie AR-Brillen kann die genaue Position von Bauteilen und Leitungstrassen gesehen werden - Abweichungen vom Bauplan können direkt über die Kamera in der Brille dokumentiert und an den Planer weitergeleitet werden.” Damit können Baumängel rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.
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