Bauwirtschaft prangert drei große Baustellen an

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Foto: Roland Riethmüller

Die Politik ist gefragt, denn in Deutschland gibt es drei große Baustellen. Dazu zählen die Wohnungsnot, die öffentliche Infrastruktur und die Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft. Ein weiteres Thema ist die Wiedereinführung der Meisterpflicht bei Unternehmensgründungen. Außerdem wird kritisiert, dass die Regierungsbildung so lange lange dauert. Denn so bleiben die Reformvorhaben auf der Strecke.

Die Erwartungen an die neue Regierung sind groß. Im Interesse von Arbeitsplätzen und Wohlstand ist die Politik gefragter denn je. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) sucht deshalb den Dialog mit den Politikern der verschiedensten Parteien. Laut dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung, Karl-Heinz Schneider, ist die jetzige Wohnungsnot hausgemacht. “Die Mietpreisbremse baut keine einzige Wohnung”, erklärt Schneider und verweist auf die Alternativen zum kostengünstigen Bauen. Zunächst wird eine Erhöhung der Absetzung für Abnutzungen (AfA) von zwei auf mindestens drei Prozent gefordert. Der BVB kritisierte weiterhin, dass es immer noch nicht realisiert wurde, eine steuerliche Förderung für Modernisierungsmaßnahmen zu verwirklichen.

Fehlende oder mangelnde Infrastruktur

Auch das Thema Infrastruktur wurde angesprochen. Seit Jahrzehnten fährt der Staat auf Verschleiß. Rund 130 Milliarden Euro Investitionsvolumen würde die öffentliche Infrastruktur vor sich herschieben. Doch die schnelle Umsetzung ist fraglich, da entsprechende Sachbearbeiter fehlen. Denn jetzt zeigt es sich, dass der Personalabbau in den Stadtverwaltungen und Bauämtern ein großer Fehler war. Zudem macht es der Fachkräftemangel der öffentlichen Verwaltung schwer, geeignete Bauingenieure und Fachkräfte zu finden.

Rahmenbedingungen für Unternehmen in der Bauwirtschaft

Ein weiterer Punkt, der von der Bauwirtschaft kritisiert wurde, sind die Rahmenbedingungen für Unternehmer. Schneider warnt deshalb davor, dass die Kosten für den Faktor Arbeit weiter ansteigen. Laut PROGNOS ist es ein leichter Weg, dass die Beiträge zur Sozialversicherung bis auf 50 Prozent ansteigen würden. Schuld daran sei auch die demografische Entwicklung in Deutschland. Es gäbe weniger Fachkräfte und immer mehr Rentner. Schneider fordert deshalb von der neuen Bundesregierung, die Beiträge zur Sozialversicherung auf stabilen 40 Prozent zu halten. Anhand der vorhandenen Rücklagen von 60 Milliarden Euro wird eine Absenkung der Arbeitslosenversicherung für das Jahr 2018 gefordert. Außerdem sei es Zeit für ein Umdenken und eine Umkehr von der Akademisierung: “Denn es ist ein Irrglaube, dass ein schlechter Akademiker besser sei als ein guter Handwerker.”.

Zum Abschluss wurde das Thema Wiedereinführung der Meisterpflicht angesprochen. Es sei ein großer Fehler gewesen, bestimmte Handwerksberufe von der Meisterpflicht zu befreien. Er forderte deshalb die Politik auf, die rechtlichen Rahmen zu korrigieren.

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