Bauwirtschaft sucht händeringend Auszubildende

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Foto: Roland Riethmüller

Der Bedarf an Fachkräften steigt kontinuierlich und wird heute immer stärker aus den eigenen Reihen zu decken versucht. Vor allem in der Bauwirtschaft steigt die Zahl der Ausbildungsstellen über dem Branchendurchschnitt. Doch die Anzahl neu eingestellter Auszubildender stagniert und führt damit zu einer Überversorgung mit Ausbildungsstellen. Neue Wege sind gefragt, um Auszubildende für die Bauwirtschaft zu begeistern.

Die Baukonjunktur floriert, womit auch der Bedarf an Fachpersonal steigt. Da jedoch immer weniger Arbeitskräfte am Arbeitsmarkt frei verfügbar sind, investieren immer mehr Betriebe der Bauwirtschaft in die Ausbildung eigener Fachkräfte. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Anzahl der Ausbildungsplätze im Baugewerbe um vier Prozent in diesem Jahr gestiegen. Dieser Wert liegt demnach um 2,4 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt von 1,6 Prozent.

Leichter Rückgang der Ausbildungsverhältnisse in der Bauwirtschaft

Doch die Nachfrage von Seiten der Bewerber ist verhalten. Während im Vorjahr noch ein leichter Anstieg von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen war, ist die Zahl in diesem Jahr von 11.163 auf 11.135 zum Ende des dritten Quartals leicht um 0,3 Prozent zurück gegangen. Doch damit gestaltet sich die Situation in der Bauwirtschaft für die bei der SOKA-BAU gemeldete Ausbildungsverhältnisse sogar noch positiver als in anderen Branchen. Immerhin berichtet die Bundesagentur für Arbeit von einem Rückgang aller Ausbildungsverhältnisse in Deutschland um 1,8 Prozent auf 528.386. Der Grund für die hohe Ausbildungsbereitschaft ist sicher auch in der umlagefinanzierten Ausbildungsförderung zu suchen, die alle Baubetriebe an der Finanzierung der Ausbildung beteiligt und damit die Ausbildungsbetriebe kostentechnisch entlastet.

Hohe Attraktivität für Auszubildende

Den Auszubildenden bieten sich damit in der Bauwirtschaft fast paradiesische Verhältnisse. Denn während im Branchendurchschnitt eine leichte Unterversorgung mit Ausbildungsplätzen herrscht, gibt es in der Bauwirtschaft ein Überangebot. Auf jeden Bewerber am Bau kommen rechnerisch 1,3 Ausbildungsplätze. In anderen Berufen liegt der Wert bei 0,95. Zusätzlich bietet die Bauwirtschaft im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen bereits seit Jahren die höchsten Ausbildungsvergütung. Und trotzdem gibt es in der Jobbörse von SOKA-BAU noch rund 1.100 offene Ausbildungsplätze. Mit dem Pilotprojekt “Berufsstart Bau” sollen daher Betriebe und angehende Auszubildende besser zueinander finden. Außerdem werden in dem Projekt auch Maßnahmen zur Vorbereitung junger Menschen auf die Ausbildung finanziell gefördert. So wird gegenwärtig auch die Einstellung von Flüchtlingen als Auszubildende in der Bauwirtschaft diskutiert.

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