Längst sind die Zeiten vorbei, in denen der Mann arbeitet, während sich die Frau zuhause um den Haushalt und die Kinder kümmert. Inzwischen verbinden viele Frauen Beruf und Familie ganz selbstverständlich miteinander. Auch bei der Wahl der Berufe von Frauen hat sich viel verändert. Es gibt heute immer weniger klassische Frauen- oder auch Männerberufe. Frauen erobern vielmehr immer öfter diese traditionellen, von Männern dominierten Bereiche.
Frauen werden in der Wirtschaft immer wichtiger – auch im Handwerk. Diese Entwicklung kann inzwischen vielfach auch in Zahlen belegt werden. Das Berliner Handwerk verzeichnet in den letzten zehn Jahren immer mehr weibliche Auszubildende im Handwerk. Waren es im Jahr 2001 noch 27,1 Prozent, sind es im Jahr 2011 schon 29,4 Prozent gewesen. Aber auch bei den absolvierten Meisterprüfungen treten Frauen stärker in den Vordergrund. Während in 2001 noch 17 Prozent der Meisterprüfungen von Frauen bestanden wurden, sind es nun schon 22,4 Prozent.
Frauen stellen im Handwerk definitiv eine Bereicherung dar, schließlich gehen sie viele Situation ganz anders an als ihre männlichen Kollegen. So werden insbesondere die soziale Kompetenz sowie die Kreativität der Frauen von Unternehmen sehr geschätzt. Mit diesem Gewinn für Betriebe ist sicher, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren auch nicht rückläufig sein wird, sondern eher noch gestärkt werden wird.
Nicht nur das Handwerk hat erkannt, wie bedeutsam Frauen für sie sein können. Auch Frauen haben im Gegenzug die Bedeutung des Handwerks für sich entdeckt. Frauen können heutzutage gute Karrieren im Handwerk starten, sobald sie den Meisterbrief, aber auch vergleichbare Qualifikationen (Betriebswirt im Handwerk oder ein anderes relevantes Studium) vorweisen können. Mit diesen Voraussetzungen stehen Frauen auch die Türen der Führungsebene in Handwerksbetrieben jederzeit offen. Im Berliner Handwerk wurden im Jahr 2006 beispielsweise gerade einmal 17,7 Prozent der Betriebe von Frauen geführt, 2011 waren es schon 20,5 Prozent.