BIM im Straßenbau - Bauindustrie bewertet Digitalisierung
Die Bauindustrie bezieht mit BIM im Straßenbau Stellung zu einer weiteren bedeutenden Bausparte. Allerdings dürfte Building Information Modelling kein Allheilmittel sein, um die Herausforderungen wirklich meistern zu können. Der Bau von Verkehrswegen wird fast ausschließlich für öffentliche Bauherren abgewickelt. Die Hälfte aller öffentlichen Bauaufträge entfiel auf den Bau von Straßen. Die Tendenz ist steigend.
"Wir leisten hier einen konstruktiven Beitrag zur Digitalisierung einer der wichtigsten Bausparten Deutschlands", betont der Vorsitzende des Lenkungsausschusses Digitalisierung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Klaus Pacher. "Wir freuen uns auf den weiteren Dialog mit unseren Partnern im Straßenbau." Rund 13,7 Milliarden Euro, das ist die Hälfte aller öffentlichen Bauaufträge, entfielen auf den Bau von neuen Verkehrswegen. Die Tendenz ist steigend. Der seit Jahrzehnte aufgestaute Investitionsbedarf in dieser Sparte ist noch lange nicht abgearbeitet. Die Kosten für Energie und Rohstoffe und die knappe Personalsituation erfordern von allen Beteiligten die höchsten Anstrengungen. Die Bundesregierung hat diesem Umstand unter anderem mit dem im Jahr 2015 vorgelegen Stufenplan Rechnung getragen.
Die Digitalisierung ist kein Allheilmittel
"Wir dürfen allerdings nicht dem Irrglauben verfallen, dass BIM oder Digitalisierung ein Allheilmittel sind, mit denen die vorgenannten Herausforderungen nun problemlos gelöst werden können!", betont Dr. Walter Fleischer, Vorsitzender der HDB-Bundesfachabteilung Straßenbau. Es sei sicherlich ein sehr gutes Werkzeug, das Verbesserungen und Vorteile bringe. “Jedoch sind unverändert auch künftig Fachleute mit Ingenieurverstand sowie kaufmännischer und juristischer Erfahrung unverzichtbar", so Dr. Fleischer weiter.
Vorteile durch BIM aufzeigen
Das jetzt vorgelegte Positionspapier ist ein Beitrag der Straßenbauindustrie zur Einführung von Building Information Modeling. Es zeigt schon jetzt, wie die Digitalisierung zum Vorteil aller Beteiligten genutzt werden kann. Nun sind alle Beteiligten dazu aufgefordert, zur Entfaltung der Digitalisierung ihren Beitrag zu leisten. In der jetzigen Fassung sind die Wege zur durchgängigen Nutzung aufgezeichnet. Dieses Positionspapier wurde durch ein Redaktionsteam von BIM-Experten der Straßenbauindustrie im Arbeitskreis Digitalisiertes Bauen (AKDB) im HDB erstellt. Die Digitalisierungsexperten werden durch den AKDB vernetzt. Neben Building Information Modeling im Straßenbau gibt es das bereits für den Hochbau und den Spezialtiefbau. Die Digitalisierung schreitet immer schneller voran. Das Ziel ist die Umsetzung des digitalen Bauens bis zum Jahr 2021. Doch bis dahin müssen noch viele Aufgaben erledigt werden.
Das könnte Sie auch interessieren.
- Neubau aus Bauschutt - Recyclingbaustoffe lösen Probleme [Aktuelles | 31.01.2023]
- 100 Jahre FLEX: der Winkelschleifer feiert Geburtstag [Aktuelles | 19.08.2022]
- Stärkung Recycling Baustoffe - Abhängigkeiten reduzieren [Aktuelles | 23.05.2022]
- Ökologie und Arbeitsschutz - elektrische Baumaschinen boomen [Aktuelles | 31.03.2022]
- Live-Präsentation am Bau: RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE startet [Aktuelles | 04.05.2022]
- Vernetzte Baustelle: 5G-Campusnetz ermöglicht Automation [Aktuelles | 24.10.2022]
- Mindestlohn Baugewerbe: Gewerkschaft akzeptiert Schlichterspruch [Aktuelles | 05.04.2022]
- 47 Prozent fester: Besserer Beton mit recycelten Masken [Aktuelles | 17.05.2022]
- Zahl der offenen Stellen explodiert - am Bau droht Burnout [Aktuelles | 21.06.2022]
- Neue Baustellenverordnung für mehr Sicherheit am Bau [Aktuelles | 07.03.2023]