Das Forschungsprojekt BIMPUT soll die Akzeptanz von Building Information Modeling (BIM) in den Bau- und Ausbaugewerken steigern. Durch die Erforschung von digitalen Feedbackmechanismen soll eine einfache und vollständige Integration in den BIM-Lebenszyklus eines Gebäudes ermöglicht werden. Die akademische Forschung im Rahmen der BIM-Methode wird durch insgesamt sechs Partner unterstützt. Damit soll mittelfristig BIM im Baugewerbe etabliert sowie Planungs- und Bestandsdaten von Gebäuden gesichert werden.
Gerade in den Bau- und Ausbaugewerken ist die hochgelobte Methode Building Information Modeling (BIM) bisher noch zu wenig akzeptiert und verwendet. Mit dem neuen Forschungsprojekt BIMPUT soll sich das ändern. Das Projekt läuft von Oktober 2021 bis Ende September 2024 mit insgesamt sechs Partnern und unter der Leitung der Universität Siegen. Zum Projektkonsortium gehören neben der westfälischen Uni der Partner Wirbauen.digital für den Aufbau der digitalen Feedbackmechanismen sowie die Bäcker Haustechnik und Büdenbender Dachtechnik als ausführende Gewerke. Außerdem zeichnen die G-TEC Ingenieure und die Formitas für die BIM-Datenkonsolidierung und Bereitstellung der technologischen Basisinfrastruktur verantwortlich.
Von der Baustelle direkt ins Building Information Modeling
Die gemeinschaftlichen Konzepte und Designs werden anhand der Anforderungserhebung erarbeitet. Eigens dafür werden zwei Feedbackmodule entwickelt. Das erste Modul dient zur Integration in die Planungsphase. Durch das zweite Modul soll die Erfassung von As-built-Modellen sichergestellt werden. Diese beiden Komponenten sollen durch Konsolidierung der Daten ergänzt werden. Die direkt am Bau beteiligten Gewerke werden auch Handwerker im Servicebereich bis hin zum Abbruch mit einer hohen Datenqualität versorgt. Mit methodischen Grundlagen aus der Aktionsforschung und beteiligungsorientierten Technikentwicklung wird die Konzeption und Veränderung des sozio-technischen Gefüges von Organisationen und Arbeit in der Praxis analysiert, gestaltet und evaluiert. Dadurch erwartet man eine höhere Akzeptanz von Building Information Modeling (BIM) in den Bau- und Ausbaugewerken.
Staatliche Förderung von BIMPUT
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungs- und Entwicklungsprojekt BIMPUT in seinem Programm „Handwerk 4.0: digital und innovativ“. Hintergrund des Projekts ist, dass Gebäude technisch und baulich immer anspruchsvoller und komplexer werden. Des Weiteren sind die Anforderungen und die Komfortansprüche der Gebäudenutzer gestiegen. Für die beteiligten Gewerke bedeutet das eine intensivere und detaillierteren Planung und Ausführung der Arbeiten. Um die Komplexität zu beherrschen, müssen vermehrt digitale Planungsmechanismen zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang ist die Verwendung von Building Information Modeling (BIM) von zentraler Bedeutung. Problematisch in Deutschland ist aber, dass diese Methode bei den ausführenden Gewerken nur wenig Anklang findet. BIM dient in erster Linie zur Planung und Ausführung von Gebäuden nach digitalen Modellen. Weil jeder am Bau unterschiedliche Softwarelösungen nutzt, fungiert BIM als Schnittstelle für diese unterschiedlichen Softwarelösungen und stellt damit sicher, dass ein Austausch unkompliziert ist. Das ermöglicht auch eine höhere Planungssicherheit.