Brandschutzschalter darf Baukosten nicht erhöhen

Brandschutzschalter darf Baukosten nicht erhöhen
Foto: Roland Riethmüller

Der hohe Bedarf an bezahlbarem Wohnungsbau ist nach wie vor ein aktuelles Problem unserer Zeit. Dabei ist es besonders wichtig, dass das Bauen bezahlbar bleiben. Es dürfe nicht sein, dass privatrechtliche Normen das Bauen aufwendiger mache. Deshalb begrüßt das Baugewerbe, dass der aktuelle Normenentwurf zum Einbau von Brandschutzschalter keine Verpflichtung dazu vorsieht. Denn das würde die Baukosten nur unnötig in die Höhe treiben.

„Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüßen, dass der aktuelle Normenentwurf zum Einbau von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (AFDD) von einer verpflichtenden Regelung absieht“, kommentiert Dipl.-Ing. Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die aktuelle Entwicklung zur Gefahrenabwehr durch den Einbau von Brandschutzschaltern. Die Vertreter vom Baugewerbe im ZDB hatten Einspruch eingelegt gegen die Einbaupflicht von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen. Jetzt gibt es lediglich eine Empfehlung zum Einbau. Es sei nicht nachvollziehbar, wieso privatrechtliche Regelungen Sicherheitsstandards definieren. Diese gingen über die gesetzlichen Regelungen hinaus und verursachen unnötige Zusatzkosten. Das beste Beispiel sei der Bau eines Seniorenheims. Sollten hier diese Schutzschalter eingebaut werden, so wird der Bau rund 35.000 Euro teurer. „Das Schutzniveau des Gesetzgebers muss auch für privatrechtliche Normen gelten“, so Quast weiter. Es sei stark anzuzweifeln, ob diese Regel als anerkannte Norm der Technik gelten sollte. Die Praxistauglichkeit sei überhaupt noch nicht bewiesen und außerdem seien die Kosten der AFDD-Schalter viel zu hoch. Aus diesem Grund sei man gegen den verpflichtenden Einbau von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen.

Der Hintergrund der Diskussion

Jeder Bauherr kommt am Thema Brandschutzschalter nicht vorbei. Diese können Fehlerlichtbögen schnell erkennen und damit eine der häufigsten Brandursachen schnell bekämpfen. Das funktioniert so, dass bei einem erkannten Lichtbogen der angeschlossene Stromkreis sofort abgeschaltet wird. Das soll ein weiteres Brandrisiko verhindern. Der Einbau wird zwar empfohlen, hat aber keine rechtsverbindliche Wirkung. Es bleibt jedem Bauherren selbst überlassen, ob er diese einbauen lassen will, was jedoch die Baukosten deutlich erhöht. Bisher konnte aber nicht nachgewiesen werden, dass Lichtbögen überhaupt ein hohes Brandrisiko darstellen. Wirft man aber einen Blick in die USA, dann sind diese Schutzschalter bereits vorgeschrieben. Es bleibt abzuwarten, wie sich das in Deutschland weiter entwickeln wird. Schon heute gibt es Elektriker, die ohne diesen Schutzschalter keine Installationen vornehmen. Bisher ist der Einbau aber eine freiwillige Sache. Noch besteht keine gesetzliche Pflicht zum Einbau.

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