Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung gilt leider immer noch als Kavaliersdelikt. Um den Missbrauch einzudämmen und sauber arbeitende Handwerksbetriebe zu schützen, werden regelmäßig von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls die Einhaltung der Vorschriften überprüft. Um die Überprüfungen effizienter zu machen, haben sich nun die IG BAU, das Bundesministerium der Finanzen und der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz zu einem bundesweiten Bündnis zusammengeschlossen.
Kürzlich fanden wieder einmal bundesweite Razzien auf Baustellen gegen Schwarzarbeit und zur Überprüfung von Beschäftigten im Maler- und Lackiererhandwerk statt. Nachdem über 3.000 Rechtsverstöße festgestellt wurden, haben sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, das Bundesministerium der Finanzen und der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz zu einem Bündnis gegen Schwarzarbeit zusammengeschlossen, um verstärkt gegen illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit im Maler- und Lackiererhandwerk vorzugehen. Dabei wollen die Partner jedoch nicht nur Verstöße aufdecken sondern vor allem Missbrauch aktiv verhindern. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU sieht hier auch die Arbeitgeber in der Pflicht, keinen ruinösen Preiskampf auf Kosten der Mitarbeiter zu führen. Das Bündnis will „schwarze Schafe“ aus der Branche zurückdrängen und den Druck erhöhen, sich gesetzeskonform zu verhalten. Informationen über Gesetzesverstöße sollen dem Zoll systematischer und zielgerichteter zur Verfügung gestellt werden, um effektivere Kontrollen zu ermöglichen.
Das Bündnis ist auch ein Schutz für korrekt arbeitende Handwerksbetriebe. Denn diese haben bei Lohndumping kaum eine Chance, Aufträge zu erhalten. Weil Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung oft noch als Kavaliersdelikt angesehen wird, sind insgesamt rund 140.000 Arbeitsplätze im Maler- und Lackiererhandwerk bedroht. Der Mindestlohn für Ungelernte im Maler- und Lackiererhandwerk liegt bei 9,50 Euro pro Stunde und für Gesellen im Westen bei 11,50 Euro.