Die Berufsausbildung im Handwerk wird immer wieder als eine der wichtigsten Maßnahmen gesehen, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Aus diesem Grund unterstützt auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) das Handwerk maßgeblich bei der Berufsausbildung im Handwerk. Eine entscheidende Rolle für die Berufsausbildung im Handwerk hat vor allem auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk (ÜLU). Durch sie bietet sich auch für kleinere Betriebe eine duale Ausbildung an.
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zählen auch qualifizierte Fachkräfte zu den wichtigsten Gütern. Aus diesem Grund ist die Investition in sie von großer Bedeutung, damit auch in Zukunft ein hohes Wachstums- und Beschäftigungsniveau gehalten werden kann. Im Bereich der Berufsausbildung spielt die duale Ausbildung die wesentliche Rolle und wird daher auch finanziell vom Staat unterstützt. Für das laufende Jahr 2012 hat das BMWi dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) einen Zuwendungsbescheid über 47,4 Mio € überreicht.
Während eine Vielzahl von Betrieben die berufliche Ausbildung ohne große Unterstützung anderer Institutionen im gewohnten Umfang abdecken kann, haben besonders kleine Betriebe diese Möglichkeit oft nicht. Sie können in der Regel, durch ihre Betriebsgröße, nicht alle Bereiche des Berufs in der Ausbildung abdecken. In solchen Fällen springt dann die ÜLU ein. Sie unterstützt durch die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, auf der Grundlage der neuesten technischen und auch betriebswirtschaftlichen Erkenntnisse. Durch den Einsatz der ÜLU erhöht sich die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe maßgeblich, da sie durch ihre Unterstützung die Ausbildung optimal ermöglichen.
Der Erfolg gibt dem Konzept in jedem Fall Recht. Denn trotz sinkender Schulabgängerzahlen hat das deutsche Handwerk auch im Jahr, wie in den Vorjahren, 155.000 neue Lehrlinge eingestellt. Gegenwärtig umfasst das bundeseinheitliche Lehrgangsangebot rund 500 Lehrpläne für diese Praxisausbildung. Die Inhalte erarbeiten die Bundesfachverbände des Handwerks gemeinsam mit dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik und stimmen diese mit dem Bund ab. Im Jahr 2011 haben mehr als 429.000 Auszubildende an rund 49.000. ÜLU-Lehrgängen teilgenommen. Die Förderung wird von allen Bundesländern unterstützt, in Einzelfällen springt auch der Europäische Sozialfonds ein.