CUBE ist weltweit erstes Haus aus Carbonbeton
Seit Juni 2020 liegt in Dresden der Grundstein für das Projekt CUBE. Gebaut wird das weltweit erste vollständig aus Carbonbeton hergestellte Gebäude. Der Verbundwerkstoff aus Beton und einer Bewehrung aus Kohlenstofffasern (Carbon) gilt als hochinnovativ. Im Vergleich zum Bauen mit Stahlbeton soll man beim Carbonbeton bis zu 80 Prozent Material sparen und den Energiebedarf sowie den CO2-Ausstoss um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Der CUBE ist ein Bauvorhaben des Projekts C³ - Carbon Concrete Composite. Im Projekt haben sich über 160 Partner zusammengeschlossen, um den Verbundwerkstoff Carbonbeton auf dem Markt zu etablieren. Zu den vielen Partnern, die für den Bau des CUBE verantwortlich sind, gehören die TU Dresden sowie die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).
Im Sommer 2021 soll der CUBE fertig sein
Die Grundsteinlegung für das Projekt fand im Juni aufgrund der Corona-Pandemie ohne eine direkte Beteiligung von Vertretern aus Wirtschaft und Politik statt. Allerdings gab es unter anderem Video-Botschaften des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sowie von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Geht alles nach Plan, steht Ende des Jahres 2020 der Rohbau des Projekts. Der Innenausbau wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 abgeschlossen und die Fertigstellung der Außenanlagen ist bis zu Beginn des Sommers 2021 geplant.
Der fertige CUBE wird sich über eine Gesamtfläche von ungefähr 220 Quadratmetern erstrecken. Er wird einen Präsentationsraum für etwa 20 Personen, Labor-, Test- und Technikräume sowie sanitäre Einrichtungen enthalten. Einerseits soll er als Repräsentationsstätte der Carbonbeton-Bauweise dienen, andererseits Flächen für Ausstellungsobjekte, Möbel und Präsentationen bereithalten.
Der CUBE besteht hauptsächlich aus TWIST und BOX
Bestehen wird der CUBE hauptsächlich aus den beiden Elementen TWIST und BOX. Die TWIST-Elemente werden auf Bauen-Neu-Denken.de als zwei symmetrisch gegenüber angeordnete Schalen bezeichnet, "die sich jeweils aus der Wand heraus in ein Dach hinein verdrehen". Der BOX soll der wesentliche Teil des Versuchsstandes werden. Er bietet Gelegenheit für ein Langzeitmonitoring von Bauelementen wie Fassadenplatten und Wandelementen aus Carbonbeton.
Carbonbeton als neuer Super-Baustoff
C³ - Carbon Concrete Composite bezeichnet Carbonbeton auch als "Grünen Beton", "Super-Beton", "Formel-1-Beton" oder "Bio-Beton". Laut Angaben des Projekts beträgt die Lebensdauer des innovativen Baumaterials über 200 Jahre. Der Anteil der Carbon-Bewehrung an der gesamten Bauteilmasse liegt laut C³ bei weniger als drei Prozent. Dadurch werden Konstruktionen aus Carbonbeton flexibel in der Formgebung und benötigen weniger Ressourcen, heißt es auf der Website des Projekts.
Bisher wird zur Herstellung von Carbon noch Erdöl genutzt. Später könnte das für den Beton benötigte Carbon aber aus Lignin produziert werden. Lignin ist ein Holzabfallprodukt, das bei der Herstellung von Papier anfällt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
SYNERGIEEFFEKTE
Eine Alternative zum herkömmlichen Stahlbeton beim Rapp-SOGINES, wäre der Einsatz von Carbonbeton/Textilbewehrung. Die Produktinnovation SO lares G ebäude I ntegriertes N iedrigst E nergie System ( Marke: SOGINES) mit Tragwerke aus Carbonbeton/Textilbewehrung mit Verschmelzung einer werksvorgefertigten BIO-Kombidämmung (Spezialbetonrippenschalung als "verlorene" Schalung) würden weitere Material- und Kosteneinsparungen, mit effizienter, recourcenschonender, recycelbarer und nachhaltigeren Vorteilen hervorrufen. 40 % Rohstoffeinsparung einschl. Energieeinsparung, 43 % Primärenergieeinsparung, (angefangen von der Zementherstellung bis hin zum fertigen Objekt. ca. 35 % Senkung der CO²-Emmissionen. u.v.m.) für den Bau eines "Klimaneutralen Gebäudes." Weitere Info`s von : info.autark-haus@t-online.de MfG. Albert Bruno Rapp
... und wie kann dieser Carbonbeton recycelt werden? Hat sich dazu schon jemand Gedanken gemacht?
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Sehr löblich finde ich den Ansatz die Volumenmase von Beton so stark zu senken, das spart wirklich viel CO2 ein, da die Zementherstellung immerhin 5% des weltweiten CO2 Ausstoßes ausmacht. Aber das ganze als grünen Beton zu bezeichnen, geht einwenig zu weit. In die Carbonfertigung jetzt das Lignin hineinzubringen, ist ein Traum und verweist gleich auf eine Lösung, die das ganze hätte viel einfacher machen können. Wieso wird nicht mit Holz gebaut, dann ist es wirklich grün und das Lignin muss nicht erst aus dem Holz separiert werden, denn es ist schon drin.