So sollte man es als Bauhandwerker nicht machen: Ikea hat akute Probleme mit seinem Fertighausprojekt „Bo Klok”. Übersetzt aus dem Schwedischen bedeutet „Bo Klok“ in etwa „wohn klug“. Doch potenzielle Bauherren sind mit den IKEA-Häusern nicht besonders „klug“ beraten. Denn die Stiftung Warentest warnt vor Mängeln beim IKEA-Haus. Die ersten Fertighäuser von IKEA sind kaum gebaut, da gibt es bereits heftige Kritik an den Modellen. Stiftung Warentest hat die IKEA-Häuser und die Bauverträge überprüft und „gravierende Mängel“ festgestellt. Zum Beispiel würden Vereinbarungen nicht eingehalten und der Käufer müsse zahlen, auch wenn das Haus noch nicht fertig ist.
Von ursprünglich vier angekündigten Baugebieten für Reihen- und Mehrfamilienhäuser im nordischen Design hat das Unternehmen zwei in Hofheim-Langenhain und Nürnberg vorläufig auf Eis gelegt. Die Objekte in Offenbach und Wiesbaden-Auringen sind nach Firmenangaben noch nicht komplett verkauft.
„Etliche“ Regelungen benachteiligten die Hauskäufer erheblich und lassen sich nicht mit dem gesunden Selbstverständnis des Bauhandwerks in Einklang bringen, so behält sich die Baufirma Änderungen an den Bauleistungen vor, sowie an den Bauplänen und der Baubeschreibung – ohne dafür gewichtige Gründe zu nennen. Die Gründe, die das Unternehmen anführe, seien aber „unwirksam“. So sei in den Werbebroschüren der Häuser etwa von „erhöhtem Schallschutz“ für Trennwände zwischen den Gebäuden die Rede, in der Baubeschreibung aber nicht mehr. In die Außenwände dürften aufgrund deren Beschaffenheit keine Nägel eingeschlagen und keine zusätzlichen Steckdosen installiert werden.
Auch die Haftung der Baufirma für Mängel werde „auf unzulässige Weise eingeschränkt“. Schließlich müssten sich Häuskäufer noch verpflichten, Strom und Heizwärme für 15 Jahre von einem bestimmten Anbieter zu beziehen, ohne zu einem günstigeren Versorger wechseln zu können. Nach Angaben der Stiftung Warentest verlangt der Anbieter deutlich höhere Preise als anderen Unternehmen der Region.