Immer mehr digitale Anwendungen unterstützen Handwerksbetriebe bei der Buchhaltung, der Neukundenakquise und der allgemeinen Koordination der Betriebsabläufe. Die Digitalisierung hat bereits heute das Handwerk verändert und mit nützlichen Tools bereichert. So war das Rechnungswesen für viele Handwerker immer eine große Belastung. Durch die digitalen Hilfsmittel im Büro und auf der Baustelle können heute jedoch immer mehr Betriebe profitieren.
Die Digitalisierung ist auch im Handwerk angekommen und verändert zunehmend die Workflows mit nützlichen Tools. So wird auch das Smartphone auf der Baustelle immer mehr zum wichtigen Bestandteil im Werkzeugkoffer, erklärt Ferdinand Seulen. Der Geschäftsführer von blauarbeit.de, dem Auftragsportal für Handwerksleistungen weiß, wie die Digitalisierung das Handwerk bereits verändert hat. Und auch eine Studie von Bitkom und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) belegt, dass bereits 95 Prozent der Handwerksbetriebe über eine eigene Webseite verfügen. Rund 58 Prozent nutzen schon heute Computerprogramme, um betriebliche Abläufe zu steuern. Außerdem setzen fast ein Viertel der Betriebe moderne digitale Technologien ein, um zum Beispiel Ersatzteile mit einem 3D-Drucker zu produzieren. Zwar ist das papierlose Büro im Handwerk noch undenkbar, doch werden mittlerweile auch spezielle Apps für die Buchhaltung genutzt. So können Rechnungen und Angebote schnell und einfach erstellt werden, und die Kundendaten sind trotzdem mit wenigen Klicks stets erreichbar.
Neukundengewinnung über das Internet
Auch die Suche nach neuen Kunden war für Handwerker noch nie so einfach wie über das Internet. So gibt es spezielle Vergleichsportale, auf denen die Handwerker nach neuen Auftraggebern suchen können. Registrierte Betriebe können hier ein entsprechendes Angebot auf ein Gesuch abgeben. Für die Suchenden hat das auch Vorteile, denn mit nur einer einzigen Ausschreibung erhalten sie viele Angebote. Zusätzlich gibt es noch eine Bewertungsfunktion. Hier können die Mitglieder ihre Erfahrungen anderen Nutzern zur Verfügung stellen, die sie mit dem Dienstleister gemacht haben.
Neues Potenzial für die Baustelle
Doch die Digitalisierung hat nicht nur in den Büros Einzug gehalten, auch auf den Baustellen ist die Digitalisierung angekommen. Umfragen bei den Handwerkern haben ergeben, dass eine flexible Organisation eine große Bedeutung zukommt. Rund 78 Prozent der Befragten schätzen besondere Programme, die das Management auf einer Baustelle deutlich vereinfachen. So kann man zum Beispiel über ein Smartphone sehen, was gerade auf einer Baustelle passiert. Fotos können gemacht und verschickt werden, aber auch das Erfassen der Arbeitszeiten, des verwendeten Materials und vieles mehr können diese Programme bewerkstelligen. Es gibt sogar Apps, die als digitale Werkzeuge genutzt werden können, wie zum Beispiel eine Wasserwaage oder ein Abstandsmesser. So ganz nebenbei bedeutet dies auch ein Ende der Zettelwirtschaft auf einer Baustelle. Wichtige Dokumente können so nicht mehr verschwinden und diverse Arbeiten werden nicht mehr aus Versehen doppelt ausgeführt. Denn Zeitersparnis ist für 81 Prozent der Handwerksbetriebe immer noch das wichtigste Argument für digitale Anwendungen.