Digitalisierung - das Bauhandwerk gestaltet seine Zukunft

News | Roland Riethmüller | 28.03.2017
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Welche Auswirkungen wird die Digitalisierung auf das Bauhandwerk haben? Welche Technologien werden in Zukunft immer wichtiger? Diese und andere Fragen werden am kommenden Wochenende in Berlin auf dem ersten Handwerkscamp diskutiert. Die digitalen Vorreiter der Branche geben sich ein Stelldichein, um das Handwerk voran zu bringen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

Digitalisierung ist in aller Munde. Auch das Handwerk kann sich dem nicht verschließen. Doch gleichzeitig tun sich wie in keinem anderen Wirtschaftszweig die Handwerker mit der Digitalisierung besonders schwer. Das liegt zum einen daran, dass das Bauhandwerk gewohnt ist, dass die Kunden von selbst kommen und zum anderen daran, dass aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage oftmals keine Notwendigkeit gesehen wird. Aber ist dies der richtige Ansatz?

Vernetzung ist die Zukunft

Aktuelle Studien belegen, dass der Handwerkermarkt sich in den nächsten Jahren aufgrund dieser Einstellung deutlich verändern wird. Neben den digital-begeisterten Spezialisten und den modernen Alleskönnern werden die klassischen Gewerkespezialisten immer mehr aussterben. Damit wächst aktuell auch die Schere aus den digitalen Vorreitern und den eher traditionell geprägten Handwerksbetriebe immer weiter. Woran liegt das und wie kann man das ändern? “Die Zukunft heißt Netzwerk”, erläutert Malermeister Matthias Schultze. “Entscheidend wichtig ist es, dass man sich in seinem Postleitzahlengebiet stark vernetzt. Ob innerhalb des Gewerks oder übergreifend. Der entscheidende Faktor ist es, das Wissen zu teilen.”

Wissensaustausch und Dialog auf dem ersten Handwerkscamp

Aus diesem Grund wurde das erste Barcamp für Fachleute aus dem Bauhandwerk ins Leben gerufen. Das moderne Veranstaltungsformat kommt aus der Informationstechnologie und steht für einen Austausch auf Augenhöhe. Dazu gehören Drohnen, Tablets oder das viel diskutierte Building Information Modeling (BIM) ebenso wie der Fachkräftemangel oder einfach nur die Meisterpflicht. Das Handwerkscamp versucht, die fortschrittlichen Handwerker zusammenzubringen, um das Bauhandwerk insgesamt zu fördern. Es geht dabei um Wissensaustausch und Vernetzung. Doch auch darum, ungeklärte Fragen zu beantworten. Denn nur so kann das Thema Digitalisierung weiter vorangetrieben werden. “Keine Angst zu haben, ist ganz entscheidend. Es gibt nicht richtig oder falsch! Man darf mit den Menschen in den Kontakt treten, man darf feststellen und kennenlernen, dass dieser neue Weg nach vorne Spaß machen kann”, bestätigt Schultze und freut sich sehr auf seine Teilnahme am ersten Barcamp für die Bauwirtschaft. “Ich sehe das Handwerkscamp als Orientierungsplattform für diejenigen, die auf dem Weg sind, die sich auf den Weg gemacht haben und somit ja auch schon Gewinner sind. Welche Straße nehme ich? Gehe ich nach links, rechts oder geradeaus? Und deshalb bin ich gerne dabei.”

Risiken einschätzen und Chancen nutzen

“Ich glaube, dass wir noch niemals in der Geschichte des Handwerks so viele Chancen hatten, wie wir sie bis jetzt hatten, sichtbar zu werden, transparent zu werden, unser Image zu verbessern und für unsere Arbeit ein auskömmliches Geld zu bekommen”, bestätigt auch Dachdeckermeister Jan Voges. Wie viele andere hat auch er sich zur Teilnahme am Handwerkscamp entschieden und freut sich darauf, mit den anderen Handwerkern gemeinsam die Möglichkeiten der Positionierung und Selbstvermarktung zu diskutieren. "Ich freue mich auf Menschen, die den Mut haben, Neues auszuprobieren", bestätigt auch der Strategieberater fürs Handwerk Thorsten Moortz und wird sein Lieblingsthema „Beratungs- und Koordinationsleistungen abrechnen“ in einer Session anbieten.

Wer noch kurzfristig dabei sein möchte, der kann sich bis Freitag unter http://handwerkscamp.de/anmeldung für eine Teilnahme anmelden. Für Handwerker ist die Teilnahme kostenlos, weil die Veranstaltung komplett von Sponsoren getragen wird. Hauptsponsor ist LexOffice. Das Handwerkscamp findet in den Räumlichkeiten der SHK Innung Berlin statt, die diese innovative Veranstaltung im Rahmen ihrer 400-Jahr-Feier fördert.

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