Digitalisierung macht auch am Bau nicht Halt

News | Frank Kessler | 20.01.2017
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Foto: Roland Riethmüller

Mittlerweile sind fast alle Wirtschaftsbereiche von der Digitalisierung erfasst. Das sorgt für Veränderung bei einer Reihe von Geschäftsmodellen. Auch die Baubranche ist davon nicht ausgeschlossen. In der Zwischenzeit wird sogar davon ausgegangen, dass die meisten Baufirmen durch die neuen Technik beeinflusst werden. Doch noch längst nutzen nicht alle Bauunternehmen die Chancen komplett aus.

Bei einer Umfrage der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik gaben 70 Prozent an, in der Digitalisierung am Bau ein gewaltiges Entwicklungspotential zu sehen. Schon ein Drittel gab sogar an, sich der digitalen Transformation bereits bewusst zu sein. Hinsichtlich des langfristigen Entwicklungspotentials halten 66 Prozent die Gebäudeeffizienz, 49 Prozent den Erhalt der Infrastruktur und 41 Prozent die digitale Transformation für die wichtigsten Themen in diesem Zusammenhang.

Mehr Chancen durch Digitalisierung am Bau

Außerdem bestätigten knapp 90 Prozent der Befragten, dass durch die Digitalisierung der Betrieb von Gebäuden und Anlagen im Bezug auf die Qualität und Vollständigkeit des Anlagenbestandes deutlich besser, sowie energieeffizienter und kostengünstiger wäre. Obwohl dieses Vorhaben in Deutschland im internationalen Vergleich noch in den Kinderschuhen steckt, kann sich diese Projektoptimierung auch hierzulande durchsetzen. Das Zauberwort heißt BIM (Building Information Modeling). So wird bereits heute bei mittleren oder größeren Bauvorhaben BIM erfolgreich eingesetzt. Auch die Öffentliche Hand baut auf das Bauen 4.0 für die Zukunft. Dabei ist die Planung, Optimierung und Bewirtschaftung von Gebäuden erst durch eine konsequente Einführung IT-gestützter Anwendungen möglich. Das ist ein Vorhaben, das in anderen Ländern bereits seit Jahren erfolgreich durchgeführt wird.

Digitalisierung geht nicht ohne Menschen

Experten warnen allerdings davor, die Erwartungen an die Digitalisierung beim Bau zu hoch zu schrauben. Es wird beim BIM zwar eine spezielle Software verwendet, die komplexe Informationen besser verarbeiten kann. Doch das fachliche Wissen muss auch in Zukunft immer noch durch Menschen umgesetzt werden. Deshalb stößt dieses neue System vielfach auch auf Ablehnung. Trotzdem ist die Digitalisierung nicht aufzuhalten, denn ohne diese bleibt die Wettbewerbsfähigkeit auf der Strecke. Der Widerstand gegen moderne Veränderungen sollte sich nicht als Hemmschuh erweisen.

Hinweis in eigener Sache:
Jedes Jahr findet in Berlin das Handwerkscamp statt - ein Barcamp für Fachleute aus dem Bauhandwerk. Weitere Infos unter http://handwerkscamp.de

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