Digitalisierung verunsichert die Baubranche

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Foto: Roland Riethmüller

Die Digitalisierung ist mittlerweile auch in der Immobilien- und Baubranche angekommen. Doch vielfach ist noch unklar, wie genau darauf zu reagieren ist und welche neuen Geschäftsmodelle möglich sind. Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Drees & Sommer bestätigt die Ratlosigkeit der Branche. Zwar haben einige Unternehmen bereits digitale Tools wie BIM im Einsatz, doch die Mehrheit der Betriebe weiß mit der Digitalisierung noch nichts anzufangen.

Während der EXPO Real Ende letzten Jahres hat Drees & Sommer rund 60 Teilnehmer in einer Blitzumfrage nach ihren Plänen zur Digitalisierung befragt. Welche digitalen Tools, Prozesse und Systeme sind heute schon im Einsatz oder für die Zukunft geplant? Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist sich sicher, dass die Digitalisierung die Immobilien- und Baubranche verändern wird. 68 Prozent der Teilnehmer rechnen mit einem starken und 23 Prozent sogar mit einem sehr starken Einfluss. Demnach sehen aktuell 17 Prozent der Befragten die deutsche Immobilienbranche im europäischen Mittelfeld. Doch die Hälfte sieht Aufholbedarf, um nicht den Anschluss zu verpassen. 33 Prozent stimmt dieser Aussage zumindest teilweise zu.

Digitalisierung bietet 5 große Vorteile

Im wesentlichen sehen die Befragten vor allem fünf große Vorteile der Digitalisierung: Zeitersparnis, höhere Wirtschaftlichkeit, Qualitätssteigerung, Risikosenkung und eine verbesserte Transparenz. Dabei überzeugt die Transparenz die meisten Befragten. 70 Prozent sehen durch den Einsatz digitaler Tools, Prozesse und Systeme deutliche Vorteile gegenüber konventionellen Modellen. Doch auch die daraus resultierende verbesserte Qualität spielt für 63 Prozent eine deutliche Rolle. Immerhin 58 Prozent begrüßen die Zeit- und Kosteneinsparungen. Und 45 Prozent der Befragten halten die Risikosenkung für die treibende Kraft der Digitalisierung.

Vor allem BIM steht für Digitalisierung in der Baubranche

Im Bereich der Maßnahmen steht Building Information Modeling (BIM) sinnbildlich für die Digitalisierung der Immobilien- und Baubranche. Doch die Antworten der Befragten zeigen, dass die Branche diesbezüglich noch ganz am Anfang steht. Lediglich 30 Prozent haben bereits BIM im Einsatz. Weitere 30 Prozent verwenden digitale Systeme und Methoden wie Energiemanagementsysteme, digitale Datenräume oder auch Cloud-Lösungen. Die verbleibenden 40 Prozent setzen weder auf eine Digitalisierungsstrategie noch auf digitale Tools.

Trotzdem große Unklarheit über die Digitalisierung

Dies wird sich wohl auch in den kommenden Jahren nur langsam ändern. Zwar plant die Hälfte der Befragten in den nächsten Jahren die Einführung von BIM, nicht zuletzt aufgrund der Ankündigung des Verkehrsministers zum verbindlichen Einsatz von BIM ab dem Jahr 2020. Auch wollen weitere 18 Prozent in den nächsten Jahren digitale Tools einsetzen. Doch 32 Prozent geben an, immer noch im Unklaren über die richtige Digitalstrategie zu sein. Das Dilemma der Immobilien- und Baubranche ist also der richtige Umgang mit der Digitalisierung. Schon heute werden Entscheidungen auf Basis von Daten betroffen. Aber die Verknüpfung, Strukturierung und Nutzbarmachung der Daten ist die große Zukunft.

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