Die vorteilhafte Baukonjunktur sorgt auch im E-Handwerk für ein sehr positives Geschäftsklima. So bewerten die Betriebe ihre wirtschaftliche Lage fast vollständig als überwiegend gut, was einen Höchstwert darstellt. Damit besteht im E-Handwerk oftmals eine Auslastung der Elektriker und Elektro-Installateure von mehreren Monaten. Gleichzeitig wird nun eine umfassende Weiterqualifizierung der Mitarbeiter und Anpassung der Ausbildung an die Digitalisierung empfohlen.
Nach der neuesten Umfrage des Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) erreichte der Geschäftsklimaindex im E-Handwerk 86 von 100 möglichen Punkten, ein nie zuvor in dieser Höhe erreichter Wert der geschäftlichen Stimmung. Anlässlich der neuesten Zahlen des jährlichen Lageberichts fasste ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi Situation und Aussichten zusammen: „Die kontinuierlich gute Entwicklung der E-Handwerke bis hin zu den aktuellen Rekordwerten ist erfreulich.“ So beurteilten 74,1 Prozent der vom ZVEH befragten E-Handwerksunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“, 23,7 Prozent als „befriedigend“. Damit beurteilen 97,8 Prozent (Vorjahr: 96 Prozent) der Elektriker und Elektro-Installateure ihre wirtschaftliche Lage überwiegend positiv.
Gute Baukonjunktur sorgt für hohe Auslastung der Elektriker und Elektro-Installateure
38,7 Prozent der Betriebe meldete, dass Ihre Auftragslage für eine volle Auslastung ihrer Kapazitäten über mindestens zwei bis vier Monate ausreicht. 25,8 Prozent der Unternehmen haben Aufträge für ein bis zwei Monate, während elf Prozent lediglich für zwei Wochen und weniger ausgelastet sind.
Für den größten Anteil am Umsatz der E-Handwerke sorgten die gewerbliche Wirtschaft und private Auftraggeber mit insgesamt 75 Prozent. Davon entfiel auf Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft ein Umsatzanteil von 38 Prozent, während private Auftraggeber auf 37 Prozent kamen. Öffentliche Auftraggeber machten 14 Prozent der Umsätze aus und 11 Prozent des Umsatzes realisierten die E-Handwerke mit Wohnungsbaugesellschaften.
67,4 Prozent der Auftraggeber vergaben Gewerke zur Energie- und Gebäudetechnik an die E-Handwerke. Mit 10,3 Prozent folgen Aufträge aus dem Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik, während 4,8 Prozent der Aufträge an die E-Handwerke sich auf die Automatisierungstechnik beziehen.
E-Handwerke – mittelständische Struktur und gute Beschäftigungslage
Die mittelständische Struktur des E-Handwerks zeigt sich in den Betriebsgrößen. 19,2 Prozent der Unternehmen haben 20 Mitarbeiter und mehr. Mit 24,7 Prozent meldet rund ein Viertel der E-Handwerksunternehmen zwischen 10 und 19 Beschäftigte. Rund ein weiteres Viertel bzw. 25,9 Prozent beschäftigt fünf bis neun Mitarbeiter, während 30,2 Prozent der E-Handwerker wenige als fünf Mitarbeiter beschäftigen.
Die gute Baukonjunktur schlägt sich auch in der Beschäftigungslage wieder. Lediglich 16,8 Prozent der befragten Unternehmen baute im Vergleich zur Vorjahresumfrage Personal ab, während ca. 20 Prozent der Unternehmen des E-Handwerks die Zahl ihrer Beschäftigten steigerten. Zusätzlich melden 54,2 Prozent der Unternehmen des E-Handwerks melden aktuell einen Bedarf an zusätzlichen Fachkräften. Den Facharbeitermangel thematisierte auch ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi: „Gerade jetzt in den konjunkturell guten Zeiten müssen die Betriebe aber besonderen Wert auf die Qualifizierung der Mitarbeiter legen.“ Dabei will man vor allem die Ausbildungsinhalte an die Digitalisierung anpassen, indem man Gewerke übergreifende Tätigkeiten und Systemintegration besser berücksichtigt.
Positive Erwartungen der E-Handwerke an die Entwicklung der Baukonjunktur
Die Betriebe des E- Handwerks gehen auch für die Zukunft von einer weiterhin positiven Baukonjunktur aus. So erwarten lediglich 4,4 Prozent der Unternehmen eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage, während 73,8 Prozent gehen von einer unveränderten Entwicklung und 21,8 Prozent der Unternehmen von eine weitere Verbesserung ihrer geschäftlichen Situation ausgeht.