Unbesetzte Arbeitsplätze sind eine wachsende Herausforderung für die Bauwirtschaft. Doch klassische Zeitungsanzeigen verlieren immer mehr an Bedeutung. Heute sind eher kreative Wege zur Fachkräftegewinnung gefragt. So hat sich gezeigt, dass soziale Medien eine perfekte Alternative zu den herkömmlichen Medien zur Beschaffung von Bewerbern sind. Eine aktuelle Studie hat sich mit dieser Thematik beschäftigt und für das Handwerk neue Potenziale dargelegt, um neue Mitarbeiter zu finden.
Der Fachkräftemangel hat einen großen Einfluss auf viele der unbesetzten Stellen in der Bauwirtschaft. Begründet ist diese Situation auch durch die demografische Entwicklung. Die Digitalisierung könnte jedoch bei der Suche nach Bewerbern durchaus von Nutzen sein. Das ergab eine aktuelle Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh Göttingen). Befragt wurden drei Unternehmen mit acht, 15 und 16 Beschäftigten. Es hat sich dabei gezeigt, dass die Handwerksbetriebe durch analoge Werbeprozesse deutlich weniger Bewerber finden konnten als mit beim Einsatz digitaler Medien.
Handwerk konkurriert mit anderen Wirtschaftszweigen um Nachwuchs
Es ist allgemein bekannt, dass das Handwerk im Bezug auf das Recruiting in Konkurrenz zu anderen Wirtschaftszweigen steht. Daraus folgt, dass die Verfügbarkeit von jungen Leuten als Fachkräfte für das Handwerk kontinuierlich sinkt. Die wiederum bedingt, dass aus dem ohnehin dezimierten Kontingent die Zahl der Bewerber für eine Ausbildung im Handwerk ebenfalls weiter zurückgeht. Die Digitalisierung ist daher zukunftsweisend für das Handwerk, um neue Fachkräfte zu gewinnen.
Fachkräftegewinnung mit Social Media ist effizienter
Der analoge Prozess zur Fachkräftegewinnung brachte null bis vier Bewerber. Die Kosten dafür betrugen 1.000 Euro bis 3.000 Euro. Es dauerte rund sechs bis 24 Monate, bis die neuen Stellen besetzt waren. Durch den digitalen Prozess konnten die Kosten auf durchschnittlich 285 Euro bis 500 Euro gesenkt und am Ende zwischen neun und 34 Bewerber gefunden werden. Das führte zu zwei bis drei Einstellungen in einer Zeit von zwei bis vier Wochen. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung zur Fachkräftegewinnung sehr nützlich ist. Die sozialen Medien sind demnach eine bessere Alternative zu den herkömmlichen Bewerberbeschaffungen und deutlich kostengünstiger.
Bauwirtschaft sollte sich also mit Digitalisierung beschäftigen
Der Fachkräftemangel ist aber nicht das einzige Thema, mit dem sich das Handwerk befassen muss. Die Digitalisierung spielt in Zukunft ebenfalls eine entscheidende Rolle. Diese Schnittstelle bietet reichlich Potenzial zur Fachkräftegewinnung. Bei der Studie wurden Metallbauer, Maler und Lackierer sowie Installateur und Heizungsbauer befragt, die zwischen zehn und 25 Jahren selbstständig sind.