Während Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen Ein-Euro-Jobs lediglich einschränken möchte, fordert der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa ein konsequenteres Vorgehen. Er möchte gemeinnützige Unternehmen künftig komplett von Deutschen Baustellen verbannen, zu groß sei die dadurch erzeugte Wettbewerbsverzerrung.
Mittlerweile bauen gemeinnützige Fort- und Weiterbildungseinrichtungen auch große Bauprojekte mit teilweise über 100 Beschäftigten. Ihr großer Wettbewerbsvorteil gegenüber „normalen“ Unternehmen: Sie können ihre Leistungen deutlich günstiger als andere am Markt agierende Unternehmen anbieten, da für sie andere Bedingungen gelten. Die beschäftigten Arbeitnehmer sind in der Regel Empfänger vom Arbeitslosengeld I oder II und erhalten lediglich ein Mehraufwandsentgeld von einem Euro. Da sich reguläre Bauunternehmen an die geltenden Regeln für Mindestlöhne, meist sogar Tarfilöhne halten müssen, haben Sie gegenüber den ungleichen Wettbewerbern kaum eine Chance. Um das Ungleichgewicht perfekt zu machen, kommen außerdem auf der einen Seite bei herkömmlichen Handwerksbetrieben Beiträge für Urlaub, Altersvorsorge und Unfallversicherung hinzu wie auch fehlender oder reduzierter Mehrwertsteuersatz bei gemeinnützigen Bauunternehmen auf der anderen.
Daher spricht sich das Deutsche Baugewerbe energisch dafür aus, auf Ein-Euro-Jobs zukünftig zu verzichten und das Engagement lieber für die Vermittlung regulärer Arbeit zu verwenden. Pakleppa formuliert es deutlich:„Die jetzige Form der Ein-Euro-Jobs führt zur Verwerfungen auf dem Markt, verzerrt den Wettbewerb zulasten der Betriebe, die Arbeitnehmer regulär beschäftigen sowie Steuern und Sozialabgaben bezahlen.“ Da sich die Arbeitsmarktsituation grundlegend geändert hat, mache es auch keinen Sinn, gemeinnützige Bauunternehmen mit Steuergeldern zu unterstützen, die anschließend ihre Leistungen um ein Vielfaches günstiger am Baumarkt anbieten können. So fördere das reguläre Bauunternehmen mit seinen Steuern und Sozialabgaben quasi seine eigene (Dumping-)Konkurrenz. „Damit muss Schluss sein,“ verlangt Pakleppa.