Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin größer als das Angebot. Allerdings ist der Wohnungsneubau rückläufig. Die Neubauziele der Regierung werden damit wohl nicht erfüllt werden können. Schuld daran sind die gestiegenen Baukosten und das Fehlen von Fachkräften. Die hohen Zinsen spielen ebenfalls eine große Rolle, wie auch die gestiegenen Energiepreise. Dennoch steigt die Nachfrage ungebremst weiter, was auch mit den Geflüchteten aus der Ukraine zusammenhängt.
Die Neubauziele der Bundesregierung bleiben sehr wahrscheinlich unerreicht. Schuld daran sind die gestiegenen Bauzinsen. Aber auch die Baukosten spielen eine große Rolle. In vielen Städten ist die Wohnungsnachfrage immer noch höher als das Angebot. Doch die Umstände sind schuld daran, dass die Neubautätigkeiten eingebrochen sind. Neue Bauvorhaben werden gestoppt und bereits begonnene Projekte werden nur zögerlich fertiggestellt. Das Ziel der Bundesregierung waren 400.000 neue Wohnungen. In Zukunft soll es jedoch nicht mehr als 250.000 neue Wohnungen im Jahr geben. „Der Rückgang trifft uns nicht überraschend. Er hat bereits 2021 eingesetzt“, erläutert Felix von Saucken, Head of Residential Investment bei Colliers Deutschland. Im Jahr 2021 wurden vier Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt als noch im Jahr 2020. Es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend auch weiterhin fortsetzen wird.
Wohnungsneubau wird für Investoren unrentabel
Im Vergleich zum ersten Quartal 2021 sind die Baukosten um 14,3 Prozent gestiegen. Die Bauzinsen haben sich sogar verdreifacht. Mit dieser Kombination wird der Wohnungsneubau unrentabel. Eine Beispielrechnung macht das deutlich. Im Jahr 2021 musste ein Bauträger mit 3.300 Euro Baukosten pro Quadratmeter rechnen. Finanziert wurde über einen 100 prozentigen Kredit. Die gestiegenen Baukosten haben dazu geführt, dass der Quadratmeter nun 3.775 Euro kostet. Werden drei Prozent getilgt, sind das 15,86 Euro. Der Grundstückspreis ist noch nicht einmal mit einbezogen. Geht man von einer Durchschnittsmiete pro Quadratmeter von 17,41 Euro in den Top-Sieben-Großstädten aus, fällt die monatliche Rendite ins Minus.
Bestandswohnungen werden immer attraktiver
„Dass Bauherren ihre gestiegenen Kosten durch höhere Mieten kompensieren können, halte ich für unwahrscheinlich“, erklärt von Saucken. Die Löhne werden zwar durch die Inflation schrittweise in die Höhe getrieben, durch die gestiegenen Energiekosten gibt es bei den Kaltmieten kaum noch Spielraum. Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten. Bestandswohnungen liegen immer noch unter den Preisen für den Wohnungsneubau. Für Investoren sind diese deshalb sehr attraktiv.
Rechnung 3775 Euro und 3 Prozent Tilgung
Ich verstehe leider die Rechnung mit den 3 Prozent Tilgung nicht? 3% von 3775 Euro sind doch 113 Euro?
Im ersten Abschnitt zeigen sie an, dass die Zinsen eine große Rolle spielen, im zweiten zeigen Sie an, dass diese alleinig Schuld sind?
Sind die Zinsen denn wirklich so hoch? Vor 20 Jahren lagen die bei rund 5%, davon sind wir heute doch noch weit entfernt…