Entsendungen in der Bauwirtschaft weiter gestiegen

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Foto: Roland Riethmüller

Der Fachkräftebedarf in der Bauwirtschaft ist ungebrochen. Doch der hiesige Arbeitsmarkt gibt kaum noch verfügbare Arbeitskräfte her. Daher steigen bereits seit Jahren die Zahlen der nach Deutschland entsandten Arbeitskräfte. Vor allem aus Polen werden die meisten Entsendungen registriert. Da auch insgesamt der Anteil der ausländischen Entsendungen auf rund 20 Prozent gestiegen ist, bedeutet das ebenfalls eine große Herausforderung für die Chancengleichheit in der Bauwirtschaft.

Die Zahl der Entsendungen in die deutsche Bauwirtschaft ist auch im vergangenen Jahr weiter gestiegen. So wurden von den Entsendebetrieben im vergangenen Jahr 106.964 Arbeitnehmer zum Urlaubsverfahren bei der Sozialkasse Bau (SOKA BAU) gemeldet. Zwar liegt dieser Wert deutlich unter den 121.000 im Jahre 2001 registrierten Entsendungen, doch ist die Zahl seit dem baukonjunkturellen Tief im Jahr 2009 kontinuierlich gestiegen. Allerdings ist das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr auf rund neun Prozent geschrumpft und ist damit deutlich schwächer als in den beiden Vorjahren, wo die Werte bei rund zehn, bzw. 18 Prozent lagen.

Entsandte Arbeitnehmer machen rund 20% aus

Durch den weiteren Zuwachs ist auch das Verhältnis der entsandten Arbeitnehmer zu den inländischen gewerblichen Arbeitskräften von ungefähr elf Prozent auf rund 20 Prozent angestiegen. Die Steigerung ist vor allem deshalb bemerkenswert, da in den vergangenen Jahren die Zahl der inländischen Arbeitnehmer insgesamt geringer gestiegen ist als die Zahl der Entsendungen.

Die meisten Entsendungen stammen aus Polen

Hinsichtlich der Herkunftsländer stammen die meisten Arbeitskräfte aus Osteuropa und dabei mit 27 Prozent zum größten Teil aus Polen. Dieser Anteil ist jedoch in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen und lag beispielsweise 2005 noch bei 41 Prozent. Andere ost- und südeuropäische Länder haben dagegen deutlich an Bedeutung gewonnen. So lag der Anteil der rumänischen Arbeitskräfte im vergangenen Jahr schon bei zwölf Prozent. Rund neun Prozent der Entsendungen stammten aus Ungarn und sieben Prozent aus Slowenien.

Zunehmende Entsendungen sind Herausforderung für den fairen Wettbewerb

Die Zahlen belegen trotz der Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union eine wachsende Dynamik im Bezug auf die Entsendungen von Arbeitkräften in die deutsche Bauwirtschaft. Dies stellt eine große Herausforderung für die Wahrung eines fairen Wettbewerbs am Bau dar. Allerdings finden die tariflichen Mindestlöhne und das tarifliche Urlaubsverfahren bei Entsendebetrieben ebenfalls Anwendung, so dass die Chancengleichheit aller Marktteilnehmer gewährleistet ist.

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