Mit einer farblichen Kennzeichnung sollen Verbraucher besser über die Energieeffizienz ihrer Heizung informiert werden. Dazu wurden nun erstmals das neue Effizienzlabel vorgestellt und eine Altheizanlage damit gekennzeichnet. Das Heizungslabel kann ab sofort im Rahmen der Beratung zum Austausch veralteter Heizungen eingesetzt werden und soll das Bewusstsein der Verbraucher für Energieeffizenz schärfen.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmann, hat vergangene Woche den Startschuss gegeben und die ersten Effizienzlabel auf Altanlagen geklebt. Zusammen mit dem Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH), dem Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) und dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnunsverband (ZIV) wurde dazu in den Räumlichkeiten der SHK-Innung in Berlin einen Altanlage entsprechend ihrer Energieeffizienz gelabelt.
Heizungsmodernisierung bietet ein enormes Potential zu Effizienzsteigerung
Knapp 40 Prozent der verbrauchten Energie in Deutschland entfällt auf den Gebäudebereich. Die Heizung ist dabei der größte Posten und liegt damit im Fokus der Bundesregierung. Doch viele Verbraucher unterschätzen die Effekte einer Modernisierung und scheuen den Austausch ihrer noch funktionsfähigen Heizgeräte. Dabei liegt das durchschnittliche Alter der Heizungsanlagen in Deutschland bei 17,6 Jahren und 36 Prozent aller Anlagen sind sogar älter als 20 Jahre. Dies bietet ein enormes Potential zur Steigerung der Energieeffizienz und damit Einsparung beim Energieverbrauch.
Austauschquote soll auf 20 Prozent gesteigert werden
Eine Maßnahme im Rahmen des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (Nape) war die Einführung vom Effizienzlabel für alte Heizungen zum 1. Januar 2016. Die Bundesregierung möchte mit diesem Heizungslabel die Energiewende im Wärmemarkt vorantreiben und erhofft sich eine höhere Motivation bei den Verbrauchern zur Modernisierung der Heizung. Denn bei der derzeitigen Austauschrate von rund drei Prozent würde es ca. 25 Jahre dauern bis der gesamte Heizungsbestand modernisiert wäre. Mit Beratung und Förderung im Rahmen vom neuen Effizienzlabel wird eine Steigerung der Austauschquote von 20 Prozent angestrebt.
Effizienzlabel informieren über Energieeffizienz
Die neuen “nationalen Effizienzlabel für Heizungsaltanlagen” sind den Effizienzmarkierungen der Haushaltsgeräte nachempfunden und zeigen über die Farbe (grün = sehr effizient bis rot = wenig effizient) ihre Effizienzklasse. Heizkessel, die älter als 15 Jahre sind, werden mit dem neuen Heizungslabel gekennzeichnet und informieren die Eigentümer damit über ihre Energieeffizienz. Heizungsinstallateure, Schornsteinfeger und bestimmte Energieberater dürfen ab sofort die Effizienzlabel an den Altanlagen anbringen. Ab 2017 besteht eine Pflicht durch den Bezirksschornsteinfeger.
Berechnungen zufolge werden über 70 Prozent der installierten Heizungen in Deutschland nur die schlechten Effizienzklassen C, D und E erreichen. Mit Energieberatungen wie beispielsweise dem Heizungscheck und speziellen Förderungen der KfW und BAFA sollen die Verbraucher besser informiert und zum Austausch der alten Heizungen überzeugt werden. “Die Veranstaltung hat eindrucksvoll die wichtige Rolle des SHK-Handwerks für eine Effizienzsteigerung im Heizungskeller bewiesen. Jetzt kommt es darauf an, dass unsere Fachbetriebe in diesem Jahr möglichst viele der noch rund 1,3 Millionen Heizkessel Baujahr 1986 und älter mit einem Label versehen”, erklärt ZVSHK-Präsident Mafred Stather.