Die Innovationskraft des deutschen Mittelstands schwindet langsam, das hat eine aktuelle Umfrage ermittelt. Demnach plant noch nicht einmal ein Drittel der befragten Unternehmen in den nächsten drei Jahren eine Steigerung der Investitionen im Bereich Innovationen. Das größte Hemmnis sei der Fachkräftemangel, ist das einhellige Ergebnis. Hinzu kommt, dass viel Mittelständler in Innovation auch keinen Nutzen sehen.
Im deutschen Mittelstand schwindet die Innovationskraft, das ergab eine aktuelle Umfrage der DZ Bank. Nur rund 29 Prozent der befragten Unternehmen will demnach seine Investitionen im Bereich Innovation steigern. Bei den kleinen Unternehmen sind es sogar nur 20 Prozent. Nur rund 51 Prozent der Mittelständler will mit den Investitionen neue Geschäftsfelder öffnen. 92 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass eine Effizienzsteigerung im Vordergrund stehen würde. „Das ist grundsätzlich sinnvoll“, gibt DZ Bank-Firmenkundenvorstand Uwe Berghaus zu bedenken. „Aber es entsteht der Eindruck, dass im deutschen Mittelstand Innovationen nicht systematisch genug betrieben werden. Wenn Firmen deswegen den Anschluss an neue Märkte und Produkttrends verpassen, kann sich das rächen.“
Grundsätzlich ist die Bereitschaft für Investitionen hoch
Es gibt aber auch gute Nachrichten. Es sind lediglich sieben Prozent der Unternehmen, die ihre Investitionen verringern wollen. 40 Prozent wollen das Investitionsniveau steigern. 53 Prozent gaben an, dass sie es konstant halten wollen. Je nach Umsatzgröße wächst auch die Bereitschaft der Unternehmen für Investitionen. Bei einem Jahresumsatz von 25 und 50 Millionen Euro wollen rund 56 Prozent der Unternehmen ihre Umsätze steigern.
Fachkräftemangel bremst die Unternehmen aus
68 Prozent der deutschen Mittelständler gaben als größtes Hemmnis für Innovationskraft der Mangel an Fachkräften an. Rund 58 Prozent fühlen sich durch Bürokratie und gesetzliche Vorschriften ausgebremst. Berghaus sagte dazu, dass die Zukunft einiger Unternehmen aufgrund mangelnder Fachkräfte auf dem Spiel stehen würde. Bereits bei der Vorjahresbefragung gab die Hälfte der Unternehmen an, dass durch den Fachkräftemangel auf Umsätze verzichtet werden müsse.
Effizienzsteigerung ist für viele das wichtigste Ziel
Viele Unternehmen schauen bei den Investitionen von Innovationen nicht in die Zukunft. Sie halten lieber an der gegenwärtigen Aufstellung fest, als auf neue Ertragswege zu schauen. Für 92 Prozent steht demnach die Steigerung der Effizienz im Vordergrund. Doch auch dieses Ziel wird viel zu oft verfehlt. Das sei zwar grundsätzlich sinnvoll, so Berghaus, doch der Ehrgeiz für neue Ertragspotenziale ist deutlich gebremst.