Fachkräftemangel – Personalsituation im Handwerk weiter verschärft

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Foto: Roland Riethmüller

Noch immer gestaltet sich die Suche nach Fachpersonal im Handwerk schwierig. Im Vergleich zu den Jahren 2011 und 2015 hat sich die Situation sogar noch verschärft. So hat die Anzahl der offenen Stellen mittlerweile einen neuen Höchststand erreicht. Deshalb wurde im Handwerk  ein Maßnahmenpaket gestartet, um die Betriebe bei der Personalsuche zu begleiten. Einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel könne auch die Zuwanderung leisten.

Die Personalsituation im Handwerk hat sich in Bezug auf die Jahre 2011 und 2015 deutlich verschärft. Das teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) mit. Fast 70 Prozent der befragten Handwerksbetriebe gaben demnach an, trotz der vielen offenen Stellen kein geeignetes Fachpersonal zu finden. Jeder dritte Betrieb wolle innerhalb der nächsten zwölf Monate Personal einstellen. Doch schon jetzt hat die Zahl der offenen Stellen mit 45.000 einen neuen Höchststand erreicht. So konnte oftmals trotz intensiver Suche kein entsprechendes Personal gefunden werden. Nur ein verschwindend geringer Anteil von 2,5 Prozent konnten die Mitarbeiter tatsächlich ersetzen.

Mangelnde Bewerberzahlen belasten das Handwerk

„Das Hauptproblem für eine Stellenbesetzung heißt ganz klar, überhaupt einen Bewerber zu finden“, erklärt der Stuttgarter Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. 75 Prozent der Betriebe würden demnach explizit unter dem Fachkräftemangel leiden. Ein weiteres Problem bestünde darin, dass bei rund 58 Prozent die Qualifikationen der Bewerber nicht den geforderten Voraussetzungen entspräche. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der befragten Betriebe sagte ferner aus, dass die Wettbewerbssituation mit anderen Betrieben auch ein zentrales Problem sei. Weniger problematisch waren die unrealistischen Gehaltsforderungen oder die Mobilität der Bewerber. Hier lag die Zahl bei 18 beziehungsweise 16 Prozent.

Mit einem Maßnahmenkatalog Fachkräftemangel bekämpfen

„Nur ein Bündel von Maßnahmen kann langfristig positive Effekte zeigen“, mahnt daher Reichhold. Mit dem vom Wirtschaftsministerium und BWHT ins Leben gerufenen Projekt „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ wolle man die Betriebe bei der Personalentwicklung und der Suche nach neuen Mitarbeitern begleiten. Gleichzeitig stellen sich die Betriebe auch darauf ein, mit älteren Beschäftigten weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und mit ihnen gemeinsam attraktive Arbeitsbedingungen für Nachwuchskräfte aufzubauen. Ein weiterer Aspekt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, seien demnach auch die Zuwanderer. Allerdings ist hier die Politik gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen für den ländlichen Raum zu schaffen. Jeder zweite Handwerksbetrieb ist dort ansässig und schaffe somit Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Hier gebe es jedoch noch sehr viel zu tun, wie wohnortnahe Beschulung, schnelles Internet und gute Mobilität.

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