FFP2-Masken gegen Corona: Bitte nur privat mehrfach nutzen
Auch auf Baustellen gehört die Maskierung als Schutzmaßnahme in der Corona-Pandemie mittlerweile zum Alltag. Wie ein interdisziplinäres Forschungsteam ermittelt hat, ist bei Einhaltung bestimmter Regeln eine verantwortungsvolle Mehrfachnutzung grundsätzlich möglich. Doch eine Maske mehrfach zu nutzen, kann zwar die Kosten für die Ausstattung mit den erforderlichen FFP2-Masken reduzieren, verhindert aber auch deren Wirksamkeit. Es wird daher dringend empfohlen, die vorgestellten Methoden ausschließlich im Privatbereich einzusetzen.
Das interdisziplinäre Team der beiden Hochschulen bestand aus Fachleuten der Fachbereiche Toxikologie, Physik und Chemie von der Fachhochschule Münster sowie aus den Bereichen Virologie und Mikrobiologie von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Auftraggeber des Projektes war das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Als Ergebnis hat das Forschungsteam jetzt zwei Methoden präsentiert, mit denen eine Mehrfachverwendung der FFP2-Masken im privaten Bereich vertretbar ist. Bei einer der beiden Methoden müssen sieben Tage vergehen, ehe eine Maske erneut genutzt werden kann. Die andere funktioniert schneller, indem sie auf eine Trocknung im Backofen setzt.
Schutzmasken mit sieben Tage Wartezeit oder bei 80 Grad im Backofen
Laut Angaben des Forschungsteams verlieren Viren, die möglicherweise auf einer FFP2-Maske sitzen, nach sieben Tagen weitestgehend ihre Infektiosität. Die Forscherinnen und Forscher empfehlen Privatpersonen, eine Maske jeweils maximal einen Tag lang zu tragen. Folgt man den Vorgaben, lässt sich mit sieben Masken ein Wochenzyklus realisieren. Benutzte FFP2-Masken sollte man an einen Haken hängen und sieben Tage lang bei Raumluft trocknen. Deutlich schneller funktioniert die Trocknung der Masken im Backofen. Hierfür empfiehlt das Forschungsteam eine einstündige Trocknung der FFP2-Masken bei 80 Grad Celsius in einem Backofen mit Ober- und Unterhitze. Allerdings ist diese Methode für Masken mit Atemventil sowie für formstabile FFP2-Masken ungeeignet.
Bei der Trocknung im Backofen sollte man mit einem Bratenthermometer messen, ob die benötigte Temperatur konstant gehalten wird. Kommt es häufiger zu deutlichen Abweichungen nach unten, werden auf der Maske sitzende Viren nicht inaktiviert. Deutlich höhere Temperaturen beeinträchtigen die Schutzwirkung der FFP2-Masken. Temperaturen von über 100°C sollten deshalb auch kurzfristig nicht überschritten werden, warnen die Fachleute. Aktuell beschäftigen sie sich mit Möglichkeiten, wie man bei der Wiederaufbereitung der Masken auf Temperaturkontrolle verzichten kann.
Der Mehrfachnutzung der FFP2-Masken sind Grenzen gesetzt
Beide Methoden der Wiederaufbereitung von FFP2-Masken werden detailliert im Internet beschrieben. Das Forschungsteam empfiehlt, eine Maske mit den vorgestellten Methoden maximal fünfmal aufzubereiten und anschließend zu entsorgen. Es weist zusätzlich darauf hin, dass trotz der höheren Kosten eine unbenutzte Maske grundsätzlich immer die bessere Wahl ist. Darüber hinaus empfiehlt es seine Methoden definitiv NICHT für die Nutzung der Masken im Beruf. Nach den Arbeitsschutz-Regelungen seien FFP2-Masken erst nach ärztlicher Untersuchung und entsprechend der Herstellervorgaben zu nutzen, denn die meisten Masken seien als Einmalprodukte ausgelegt.
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