Gebremste Digitalisierung am Bau: Fachkräftemangel ist schuld

News | Frank Kessler | 13.02.2023
Gebremste Digitalisierung am Bau Fachkräftemangel ist schuld
Foto: Roland Riethmüller

Die aktuellen Krisen wie Krieg in der Ukraine, die globale Pandemie und der weltweite Klimawandel beschäftigen auch die Bauwirtschaft. Dabei stellt die Digitalisierung einen bedeutenden Lösungsansatz in Krisenzeiten dar. Leider kommt aber auch diese noch immer nicht richtig in Schwung. Das betrifft auch die digitale Baustelle, bei der ebenfalls die nennenswerten Fortschritte ausbleiben. Trotzdem erkennen immer mehr Unternehmen die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Gebremst wird die Digitalisierung vor allem durch den Fachkräftemangel am Bau.

Die Digitalisierung hat noch immer nicht die nötige Geschwindigkeit erreicht. Hinzu kommen die Lieferschwierigkeiten und die Preisentwicklungen. Die Lücke zwischen den Potenzialen der digitalen Lösungen und den Fähigkeiten der Unternehmen, die sie nutzen, wird immer größer. Doch auch andere Themen machen der Baubranche zu schaffen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Sechs von zehn Unternehmen gaben demnach an, dass sich die aktuelle Weltlage auch bei ihnen erheblich bemerkbar mache. Deutlich wird dabei aber auch vor allem eines: während es in Sachen Nachhaltigkeit vorangeht, hapert es bei den digitalen Lösungen. "2022 war ein schwieriges Jahr für die Bauindustrie", erklärt PwC-Partnerin Rebekka Berbner. “Während die Branche anfangs relativ gut durch die Corona-Pandemie kam, treffen die Auswirkungen der geopolitischen Lage die Firmen nun mit aller Wucht.”

Die aktuelle Preisentwicklung ist eine große Belastung

Rund 92 Prozent der Befragten gaben an, dass die aktuelle Preisentwicklung die größte Belastung sei. Probleme mit der Lieferkette haben 91 Prozent. Auch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Rohstoffen bereitet der Baubranche Sorgen. Das zumindest gaben 88 Prozent an. Der steigende Kostendruck bereitet 87 Prozent der Befragten große Probleme. Mit 55 Prozent berichteten zudem gut jedes zweite Bauunternehmen von weggebrochenen Projekten und 53 Prozent von einbrechenden Umsatzzahlen.

Digitalisierung in der Bauwirtschaft kommt nicht in Fahrt

Ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Handeln in Krisenzeiten ist die Digitalisierung. Leider gibt es hier nur wenig Fortschritte. Zwar behauptet rund die Hälfte der Betriebe, bereits einen hohen Digitalisierungsgrad erreicht zu haben. Doch gegenüber dem Vorjahr stagniert die Zahl. Auch erkennen immer mehr Unternehmen die Vorteile von digitalen Lösungen. So sehen rund 88 Prozent die hohen Chancen, die sich durch Visualisierung und Simulation ergeben. Bedauerlicherweise sind es nur 36 Prozent, die sich selbst in diesem Bereich gute Fähigkeiten einräumen.

Der Fachkräftemangel am Bau ist eine große Hürde

Eine große Hürde für die Umsetzung der Digitalisierung ist der Fachkräftemangel. So gelingt es den Unternehmen nicht, digitale Fähigkeiten aufzubauen. Das dürfte auch an dem Fachkräftemangel liegen. 91 Prozent der Befragten gaben an, dass der Fachkräftemangel die größte Hürde bei der Umsetzung von digitalen Lösungen sei. Zwar kommt die Digitalisierung nicht voran, dafür aber die Nachhaltigkeit. 83 Prozent halten dies für sehr wichtig. Gegenüber dem Vorjahr ist das immerhin ein Plus von 15 Prozent.

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