Höhere Baupreise durch LKW-Maut
Die LKW-Maut wird nun auch auf die Bundesstraßen ausgeweitet. Für die Bauwirtschaft könnte dies unangenehme Folgen haben, denn dadurch steigen auch die Kosten für die Bauunternehmen. Wer allerdings glaubt, dass die Betriebe dies so einfach "wegstecken" können, der irrt sich gewaltig. Das wird zu steigenden Baukosten führen, so dass die “Zeche” am Ende der Verbraucher zahlen muss.
Die Bauwirtschaft muss sich auf höhere Kosten einstellen. Schuld daran ist die Maut für LKWs, die nun auch für die Bundesstraßen kommen soll. “Wer glaubt, die Ausweitung der LKW-Maut auf 52.000 km Bundesstraßen würde zu keiner Kostenbelastung für unsere Unternehmen führen, der irrt”, warnt der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider. Blauäugig sei auch der, der meint, dass die deutschen Bauunternehmen das so einfach wegstecken würden. Baupreise werden kalkuliert. In dieser Kalkulation werden selbstverständlich auch diese zusätzlichen Kosten mit eingezogen. Die Folge sind steigende Baupreise. Der Leidtragende ist damit einmal mehr der Verbraucher.
Höhere Kosten und mehr ÖPP-Projekte schaden der Bauwirtschaft
Der Staat dagegen profitiert von der Ausweitung der LKW-Maut. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer freut sich über diese neuen Einnahmen, die rund 7,2 Milliarden Euro im Jahr ausmachen. Das ist eine Steigerung von 2,5 Milliarden Euro. Es wird zwar versprochen, diese Mehreinnahmen in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren. Führt dies jedoch zu einer Forcierung von ÖPP-Projekten statt der Beauftragung des Mittelstands, würde dies das Baugewerbe doppelt schädigen, ärgert sich Schneider.
Ständiges Reden über günstiges Bauen und reine Zeitverschwendung
Ferner erklärte Schneider weiter, dass man ständig mit der Bundesregierung im Gespräch über kostengünstiges Bauen sei. Doch gleichzeitig werde die Bauwirtschaft weiterhin mit Kosten überzogen. Abgesehen davon ist der bürokratische Aufwand auch sehr hoch. Wenn jedoch durch die LKW-Maut die Baupreise steigen, dann bekommen die Bauunternehmen den schwarzen Peter in die Schuhe geschoben. Die Bundesregierung wird deshalb aufgefordert, mit mehr Sachverstand an die Sache heranzugehen und auch auf weitere ÖPP Projekte zu verzichten.
Das könnte Sie auch interessieren.
- Höhere Stundensätze im Handwerk - Anstieg um bis zu 9 Prozent [Aktuelles | 21.04.2023]
- Vernetzte Baustelle: 5G-Campusnetz ermöglicht Automation [Aktuelles | 24.10.2022]
- 111 Jahre Uzin Utz: Campus mit neuen Lösungen der Bodenverlegung [Aktuelles | 13.10.2022]
- Baustelle in Zukunft: Roboterhund dokumentiert Baufortschritt [Aktuelles | 08.08.2022]
- Revolution am Bau: neuer 3D-Betondrucker, mobil und effizient [Aktuelles | 15.11.2022]
- Neuer Tarifvertrag: Bauhauptgewerbe bietet Inflationsausgleich [Aktuelles | 02.02.2023]
- Wohnungsbau in Not: dramatischer Rückgang der Baugenehmigungen [Aktuelles | 20.12.2022]
- Green Deal: Bauwirtschaft setzt auf Nachhaltigkeit [Aktuelles | 21.10.2022]
- Wärmepumpen: großes Interesse, aber zu wenig Wissen [Aktuelles | 24.03.2023]
- Vernetzte Baustelle: 5G-Campusnetz ermöglicht Automation [Aktuelles | 24.10.2022]