Infektionsschutz auf Baustellen ernst nehmen
In vielen deutschen Regionen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder stark angestiegen. Das ist eine große Herausforderung für die Bauwirtschaft, die schon seit Beginn der Pandemie unvermindert weiter gearbeitet hat. Das Thema Lüften gewinnt nun in den kalten Monaten immer mehr an Bedeutung. Denn nachgewiesenermaßen schützt frische Luft durch Stoßlüften wirkungsvoll vor dem Coronavirus. Jetzt kommt es also auf jeden Einzelnen an.
Die Zahl der Neuinfektionen durch Corona steigt in den letzten Wochen dramatisch an. Für die Bauwirtschaft ist das eine große Herausforderung, denn nach wie vor wird auf den Baustellen gearbeitet. "Gerade jetzt müssen sich die Beteiligten auf den Baustellen der Gefahr bewusst sein und Verantwortung übernehmen”, appelliert Bernhard Arenz, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) in einem aktuellen Interview. “Im Herbst und Winter darf im Arbeits- und Infektionsschutz nicht nachgelassen werden", Besonders jetzt ist es wichtig, die AHA-Regeln (Abstand-Hygiene-Alltagsmaske) zu beachten. Wichtig ist außerdem, auch im Winter richtig zu lüften. Ventilatoren und Heizlüfter stellen aber keinen Ersatz dar. Vielmehr ist frische Luft durch Stoßlüften wichtiger und effektiver.
Regelmäßiges Lüften schützt vor Übertragung durch Aerosole
Viele Beschäftigte kommen in Pausenräumen, Bauwagen, Containern und Sammelunterkünften eng zusammen. Aus diesem Grund ist das richtige Lüften besonders jetzt in den kommenden Monaten so wichtig. Die Viren übertragen sich zwar primär durch Tröpfchen, allerdings auch durch sogenannte Aerosole in der Luft. Es gibt jedoch einfache Mittel, um das zu verhindern. Die Regel nach der Arbeitsstättenverordnung lautet, regelmäßig einmal in der Stunde zu lüften. In Besprechungsräumen muss dies alle 20 Minuten geschehen. Je nach Größe des Raums und Anzahl der Personen müssen die Fenster zwischen drei und zehn Minuten geöffnet werden. Das mag zunächst ungemütlich klingen. Das Lüften bedeutet nicht, dass während der gesamten Pause das Fenster geöffnet sein muss. Es reicht aus, wenn vor den Pausen der Raum gut durchgelüftet wurde. Auf den Baustellen dürfte die Umsetzung kein Problem sein. Wichtig ist außerdem, dass auch der Mindestabstand in den Pausen eingehalten wird.
Infektionsschutz durch feste Teams
Die Praxis hat gezeigt, dass ein wirkungsvoller Infektionsschutz auch ohne Mehrkosten möglich ist. Mit einfachen aber wirkungsvollen Mitteln haben die Unternehmen auf die Corona-Krise reagiert. Da wurden feste Teams zusammengestellt, die über einen längeren Zeitraum hinweg zusammen arbeiten, gemeinsam zur Arbeit fahren und gemeinsam wohnen. Auch das senkt die Infektionsgefahr enorm.
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