KI-basierte Anwendungen sind für viele Menschen Science-Fiction. Gerade in der Bauwirtschaft ist die Skepsis bezüglich der Anwendung groß. Trotzdem kann schon heute die KI auch im Baugewerbe den Menschen bei der Arbeit helfen, stellen die Entwickler von BauGPT klar. Das gelte besonders bei langweiligen, sich wiederholenden Aufgaben. Denn genau aus diesem Grund wurde die Künstliche Intelligenz trainiert, die mittlerweile mehrere Themengebiete abdeckt.
Für viele Menschen sind Künstliche Intelligenz und KI-basierte Anwendungen abstrakt und futuristisch. Das musste auch das ConTech-Startup Crafthunt feststellen nach ihrer Ankündigung zur Markteinführung von BauGPT. Doch Künstliche Intelligenz ist durchaus in der Lage, auch die Menschen am Bau gerade bei solchen Arbeiten zu unterstützen, die zeitaufwendig sind und keinen Spaß machen. Das sieht auch Crafthunt-Gründer und Technikprofi Jonas Stamm. Im Rahmen eines privaten Bauprojekts suchte er im Internet nach Informationen. „Für ein privates Bauvorhaben von meinem Vater habe ich Informationen in der Landesbauverordnung gesucht”, erklärt Stamm. “Aus dem ‚ich schau kurz mal nach‘ wurde dann ein viel längeres Projekt, als ich gehofft hatte. Die Verordnung ist umständlich geschrieben und wirklich sehr, sehr lang.“ Aus diesem Wunsch, den Text besser zu finden und schneller zu verstehen, entwickelte sich dann die Anwendung BauGPT.
Nach Arbeitsrecht und Abfallrecht mit BauGPT recherchieren
Aber Stamm orientierte sich nicht nur an seinem persönlichen Bedarf, sondern sprach mit Studierenden, Technikern und 50 Bauleitern. Mit ihnen fand er heraus, welche Normen es grundsätzlich gibt, was schwer zu erlernen war und wofür die Menschen am Bau sich Unterstützung wünschen. Dann begann die eigentliche Arbeit. Es wurden Landesverordnungen gelesen, über Arbeitsrecht und Abfallrecht recherchiert und viele weitere Gebiete untersucht. „Dabei geht es uns natürlich nicht darum, Anwälte zu ersetzen“, versichert der Unternehmer. “Aber mit einem kleinen Chat kann man als Bauunternehmen gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Anwalt gehen.“
Texte verstehen und richtige Passagen finden
Die Entwickler fütterten BauGPT mit allen gefundenen Informationen. Dabei standen nicht alle Unterlagen digital zur Verfügung. Verordnungen mussten teilweise erst per Post angefordert werden. Diese mussten zunächst digitalisiert werden, bevor die Künstliche Intelligenz in BauGPT daraus maschinell lernen konnte. Hier zeigte sich auch, dass Google keine Alternative zu BauGPT ist. Zwar fand man in der Suchmaschine viele Informationen, doch dann begann die eigentliche Arbeit: Aus zu schwer zu verstehenden Texten musste die richtige Passage herausgesucht werden. „BauGPT nimmt einem also genau das ab, was einem selbst keinen Spaß macht“, erklärt Stamm die Vision seiner Entwicklung und hofft, dass BauGPT die Menschen mehr unterstützt, damit diese mehr Zeit für andere Dinge haben.
Wer haftet denn eigentlich dafür, dass die von der KI bereitgestellten Informationen z.B. zu Rechtsthemen zutreffen und auf dem neuesten Stand sind? Der Anwalt hat dafür eine Berufshaftpflichtversicherung …
Hallo Herr Seitz, wie wir auch in den Artikel gesagt haben, geht es uns nicht darum Anwälte zu ersetzen. Aber so kann jeder Unternehmer vorbereitet in ein Gespräch gehen. Das gibt einem nicht nur ein gutes Gefühl, sondern verkürzt auch die Gesprächszeit mit dem Anwalt und spart dadurch auch direkt Geld.