Instandhaltung Beton – wo Deutschland besonders baufällig ist

Instandhaltung Beton - wo Deutschland besonders baufällig ist
Foto: Roland Riethmüller

Ein großer Teil der CO2-Emissionen gehen vom Bausektor aus. Daher ist die Instandhaltung umweltfreundlicher als der Bau neuer Gebäude. Ein auffällig hoher Sanierungsbedarf besteht vor allem in Kleinstädten und ländlichen Regionen. Dabei sind Bayern und Niedersachsen besonders baufällig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie zur Instandsetzung von Betonbauwerken, die zur Untersuchung aktuelle Kleinanzeigen ausgewertet hat.

Im Rahmen einer aktuellen Analyse hat die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken (BGIB) erneut bestätigt, dass eine Sanierung deutlich umweltfreundlicher als der Neubau sei. „Der Bausektor ist für einen enormen Anteil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich”, erinnert der BGIB-Vorsitzende Marco Götze. “In der Regel ist eine Instandsetzung aber wesentlich klimafreundlicher, als der Abriss und Neubau eines Gebäudes.“ Doch wo in Deutschland ist der Gebäudebestand besonders baufällig? Dazu wurden alle Immobilienanzeigen auf dem Kleinanzeigenportal eBay Kleinanzeigen auf die Stichwörter „renovierungsbedürftig“, „sanierungsbedürftig“ und „modernisierungsbedürftig“ durchsucht. Insgesamt 3.631 Inserate wurden gefunden und daraus ein konkreter Sanierungsbedarf abgeleitet.

Handlungsbedarf besteht in Kleinstädten und in ländlichen Regionen

Besonders auffällig: Mehr als 65,85 Prozent der sanierungsbedürftigen Immobilien befindet sich demnach in Kleinstädten und im ländlichen Raum. Mit einer Anzahl von 943 stammen die meisten Inserate aus Bayern und Niedersachsen. 2.904 renovierungsbedürftige Immobilien stehen in Ortschaften mit unter 20.000 Einwohnern. In mittelgroßen Städten mit bis zu 100.000 Einwohner sind es 19,64 Prozent, beziehungsweise 713 Immobilien. Im Stadtbild von Großstädten sieht die Lage dagegen ganz anders aus. Vor dem Bezug müssen hier die wenigsten Liegenschaften renoviert werden. Bei lediglich 527 Immobilien, also 14,51 Prozent, besteht ein konkreter Handlungsbedarf.

Besonders hoch ist der Sanierungsbedarf in Bayern und Niedersachsen

Hinsichtlich der Baufälligkeit steht Niedersachsen an erster Stelle. Mit 493 von 3.631 stehen hier die meisten sanierungsbedürftigen Immobilien. An zweiter Stelle steht mit 450 Inseraten Bayern. Sachsen folgt auf dem dritten Platz. Hier sind 350 Immobilien sanierungsbedürftig. In Hamburg, Bremen und Berlin herrscht dagegen der geringste Sanierungsbedarf. So besteht in Hamburg mit 17 Anzeigen grundsätzlich das geringste Angebot. In Bremen liegt das Renovierungspotenzial bei 43 Immobilien und in Berlin stehen lediglich 99 Immobilien zum Verkauf, die renoviert werden müssen. Im direkten Vergleich der ostdeutschen Bundesländer mit den westlichen schneidet der Osten mit 1.119 Anzeigen deutlich besser ab und kommt auf 30,82 Prozent. Im Westen liegt der Anteil der sanierungsbedürftigen Gebäude bei 2.512 Inseraten. Zu beachten ist dabei allerdings, dass auch der größte Teil der Menschen in Westdeutschland lebt.

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